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Regierung fordert von Bern einen zweiten Isla-Bella-Tunnel

Die Bündner Regierung will auf der A13 anstelle des geplanten Sicherheitsstollens ein Sicherheitstunnel. Dieser soll später als zweite Röhre ausgebaut werden. Regierungsrat Mario Cavigelli begründete das Kantonsanliegen.

Südostschweiz
30.11.17 - 13:42 Uhr
Politik

Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) will den Autobahnabschnitt A13 zwischen Rothenbrunnen und Vial komplett sanieren. Auf dem neun Kilometer langen Abschnitt sind unter anderem die Instandsetzung des Tunnels Isla Bella sowie ein Neubau eines Sicherheitsstollens vorgesehen. Weiter sollen laut einer Mitteilung der Bündner Regierung während der Bauzeit von sechs Jahren auch der Tunnel Plazzas und die offenen Strecken zwischen den Anschlüssen instand gesetzt werden.

Kürzlich hat die Regierung ihre Stellungnahme zum Projekt abgegeben. Darin hält sie fest, dass die A13 für die Erschliessung des Kantons eine zentrale Rolle spielt. Sie ist Hauptzubringer für viele Bündner Ferienregionen und mit der San-Bernardino-Route die zweite wichtige Nord-Süd-Transitachse des ganzen Landes.

Ein Sicherheitsproblem

Zu Stosszeiten des Ferienreiseverkehrs und an verlängerten Wochenenden staut sich der Verkehr vor dem im Jahr 1983 eröffneten Tunnel Isla Bella kilometerlang, gelegentlich bis auf die Höhe von Chur, schreibt die Regierung. Aus diesen Gründen dränge sich seit Jahren ein Ausbau auf vier Spuren auf. Allein auf dem kurzen Streckenabschnitt zwischen dem Tunnel Plazzas und dem Ende des Tunnels Isla Bella ereigneten sich in den letzten zehn Jahren 65 Unfälle. Die Regierung hält fest, dass mit getrennten Fahrspuren die meisten dieser Unfälle verhindert werden könnten.

Das Bündner Tiefbauamt geht davon aus, dass mit dem angedachten Bau eines Sicherheitsstollens ein vierspuriger Ausbau des Abschnitts zwischen Rothenbrunnen und Reichenau verunmöglicht oder massiv erschwert wird. Die Regierung fordert deshalb anstelle des Sicherheitsstollens den Bau eines Sicherheitstunnels mit Nationalstrassenquerschnitt. Auf diese Weise könnte dieser später als zweite Röhre ausgebaut werden und während der anstehenden Sanierung des bestehenden Tunnels Isla Bella als Sanierungstunnel eingesetzt werden.

Keine Kosten- und Zeitangaben

Regierungsrat Mario Cavigelli begründete das Kantonsanliegen auch auf den Umlagerungsverkehr, der durch die Dörfer Domat/Ems, Reichenau, Tamins, Bonaduz, Rhäzüns und Rothenbrunnen führt. «Es ist ein Wunsch der Dörfer, den wir vom Kanton aus gut verstehen können», so Cavigelli im Interview mit TV Südostschweiz. Und: Die Hauptstrassen seien für diesen zusätzlichen Verkehr schlicht nicht ausgelegt.

Die Kosten sowohl für einen Sicherheitsstollen, als auch für einen Sicherheitstunnel trägt der Bund. Laut Cavigelli gibt es noch keinen Zeitplan. Die bauliche Realisierung würde aber einige Zeit dauern, sagte Cavigelli.

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