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St. Galler Regierung empfiehlt Nein zu No Billag

Die St. Galler Regierung empfiehlt ein Nein zur No-Billag-Initiative, über die am 4. März 2018 abgestimmt wird. Durch einen Wegfall der Empfangsgebühren würden die regionalen Radio- und Fernsehstationen gefährdet und der Service Public infrage gestellt.

Agentur
sda
28.11.17 - 16:23 Uhr
Politik
Die sieben St. Galler Regierungsräte (auf dem Bild mit Staatssekretär Canisius Braun, 3. von links) lehnen No Billag ab.
Die sieben St. Galler Regierungsräte (auf dem Bild mit Staatssekretär Canisius Braun, 3. von links) lehnen No Billag ab.
STAATSKANZLEI ST. GALLEN

Stimmt die Bevölkerung der No-Billag-Initiative und damit der Abschaffung der Empfangsgebühren zu, würde dies die Medien in der Ostschweiz empfindlich treffen, schreibt die Regierung in einer Stellungnahme vom Dienstag. «So stünde das Regionalstudio St. Gallen von Schweizer Radio und Fernsehen vor dem Aus.»

Das Regionaljournal Ostschweiz als «wichtige Stütze in der politischen Berichterstattung auf Kantons- und Gemeindeebene» fiele weg. Sendungen wie «Schweiz Aktuell», die das Geschehen im Kanton St. Gallen thematisierten, würden bei einer Annahme der Initiative nicht mehr produziert, schreibt die Nachrichtenagentur sda.

Weniger Geld auch für Private

Gleichzeitig erhielten auch die privaten St. Galler Radio- und Fernsehstationen deutlich weniger Geld. Kanäle wie Tele Ostschweiz, Tele Top und Tele Südostschweiz, die heute über St. Gallen berichten und von einem Gebührenanteil profitieren, wären bei einem Wegfall der Gebühreneinnahmen in ihrer Existenz gefährdet, heisst es.

Die Folgen wären aus Sicht der Regierung «eine unerwünschte Konzentration der Medienlandschaft zu Lasten der Regionen». Die Entwicklung der Medienlandschaft zeige, dass bei einer alleinigen Finanzierung durch Abonnenten und Werbung eine vielfältige Medienlandschaft nicht möglich sei.

Zudem will die Regierung den in der Verfassung verankerten Service Public beibehalten. Die No-Billag-Initiative gefährde den nationalen Zusammenhalt, «was dem Grundgedanken der Schweiz entgegenstünde», schreibt die Regierung.

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