×

Eschenbach senkt die Steuern

Bei der Eschenbacher Bürgerversammlung wurde grünes Licht für das Budget 2018 gegeben. Einige Stimmbürger brachten auch eigene Anträge ein.

Christine
Schibschid
23.11.17 - 04:30 Uhr
Politik
Eschenbachs Gemeindepräsident Josef Blöchlinger (links) und Gemeinderatsschreiber Thomas Elser besprechen das Budget 2018.
Eschenbachs Gemeindepräsident Josef Blöchlinger (links) und Gemeinderatsschreiber Thomas Elser besprechen das Budget 2018.
MARKUS TIMO RÜEGG

Von knapp 6400 Stimmberechtigten fanden gestern Abend nur 106 den Weg in den Dorftreff in Eschenbach. «Das sind 1,7 Prozent, wir sind also in einem familiären Kreis hier», kommentierte Gemeindepräsident Josef Blöchlinger. Er bedankte sich noch einmal bei den Bürgern, dass sie im Oktober Ja zur neuen Dreifachturnhalle gesagt hatten.

Als weniger erfreulich bezeichnete er es, dass in der Gemeinde teils ohne Bewilligungen gebaut werde. «Das bringt unnötigen Arbeitsaufwand und Ärger.» Er bat die Bürger, sich hier korrekter zu verhalten. Als Hauptgeschäft stand das Budget 2018 auf dem Plan. «Wir sind trotz der grossen Investitionen zum Ergebnis gekommen, dass wir die Steuern um zwei Prozentpunkte auf 121 Prozent senken können», sagte Blöchlinger. Die Gemeinde wolle nicht mehr verlangen als zwingend notwendig.

Für das kommende Jahr ist ein Defizit von gut 440 000 Franken prognostiziert. «Wenn das eintreffen würde, können wir es aus der vorhandenen Reserve decken», so der Gemeindepräsident. Er hofft am Ende auf ein besseres Ergebnis. Insgesamt plant Eschenbach kommendes Jahr Ausgaben in Höhe von knapp 57,5 Millionen Franken. Demgegenüber stehen Einnahmen von gut 57 Millionen. Teuerster Posten ist mit knapp 21 Millionen die Bildung.

Bezüglich des Budgets meldete sich Kurt Widmer aus Goldingen zu Wort. Er forderte mehr Ausgaben für humanitäre Hilfe. Die Gemeinde Eschenbach hat dafür 2500 Franken vorgesehen, Wid-mer wollte 25 000 daraus machen. «Es gibt am Ende meist eh einen Überschuss», sagte er. Seinen Antrag lehnten die Bürger jedoch ab. Die Budgetplanung der Gemeinde nahmen sie wenig später mit einer Gegenstimme an.

Nach den Jungen fordern die Alten

In der anschliessenden Umfrage meldete sich SVP-Kantonsrat Christian Rüegg zu Wort. Er verlangte, ein Zeichen für die Alten zu setzen. Rüegg beantragte, dass der Gemeinderat im Budget 2019 Mittel für die Schaffung neuer Pflegeplätze in den Altersheimen der Gemeinde bereitstellt. Ausserdem machte er sich für den Bau neuer Alterswohnungen stark, mit mehrheitlicher Beteiligung der Gemeinde. Auch Toni Weber aus Goldingen verlangte mehr Engagement für Senioren. «Die Alten haben zu den guten Finanzen beigetragen, die die neue Turnhalle ermöglichen», betonte er und forderte bezahlbare Alterswohnungen.

Blöchlinger versicherte, dass die Gemeinde ähnliche Ziele verfolge, empfahl aber, Rüeggs Antrag abzulehnen. «Einen Ausbau der Pflegeplätze würde der Kanton kaum bewilligen», sagte er und verwies auch darauf, dass in St. Gallenkappel Alterswohnungen geplant seien. Die Gemeinde wolle den Boden dafür bereitstellen. Blöchlinger bat, ohne die Vorgaben aus Rüeggs Antrag aktiv werden und in einem Jahr Bericht erstatten zu dürfen. Die Bürger folgten ihm und lehnten Rüeggs Antrag ab.

Ohnehin war Blöchlinger schon zu Beginn auf das Thema Senioren eingegangen. Unter anderem stehe die Bewilligung für den Umbau des Altersheims Berg bevor. Es scheint, als rückten in Eschenbach nach dem Ja zur Turnhalle nun die Senioren in den Fokus.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR