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Kein Maulkorb für die Lehrer in Glarus Süd

Am Freitag entscheidet die Gemeindeversammlung Glarus Süd über die Schulstandorte und damit über die Aufgabe der Primarschulen in Schwändi, Hätzingen, Engi und Elm und die Oberstufen in Linthal und Matt. Von einem Maulkorb für die Lehrer in dieser Sache könne keine Rede sein, sagt der Hauptabteilungsleiter.

Daniel
Fischli
18.11.17 - 04:30 Uhr
Politik
Hauptabteilungsleiter Peter Zentner.
Hauptabteilungsleiter Peter Zentner.
ARCHIV

Am nächsten Freitag entscheidet die Gemeindeversammlung Glarus Süd über die Schulstandorte und damit über die Aufgabe der Primarschulen in Schwändi, Hätzingen, Engi und Elm und die Oberstufen in Linthal und Matt. Offenbar macht das Gerücht die Runde, die Lehrer hätten jetzt von der Gemeinde einen Maulkorb verpasst bekommen und dürften sich nicht mehr zu diesem Traktandum äussern. Dies nachdem sich beispielsweise die Oberstufenlehrer von Linthal kollektiv per Leserbrief gegen die Schliessung gewehrt hatten. Die Lehrer hätten Angst vor Konsequenzen, wurde der «Südostschweiz» zugetragen.

Von einem Maulkorb könne keine Rede sein, sagt dagegen Hauptabteilungsleiter Peter Zentner. Viele Lehrer seien auch Stimmbürger und hätten damit das Recht, sich zu äussern, auch an der Gemeindeversammlung. Allerdings sei er über den Leserbrief der Linthaler Lehrer «irritiert» gewesen, die als Team unterzeichnet hätten. Denn im Namen der Schule Glarus Süd oder Teilen davon verfasste Mitteilungen müssten laut Kommunikationskonzept über ihn laufen. Dies sei hier nicht der Fall gewesen. «Aufgrund der ausserordentlichen Situation kann ich aber das Vorgehen verstehen und die Aktion hat auch keine Konsequenzen», so Zentner. Im Gegensatz zu den Linthaler Oberstufenlehrern haben diejenigen von Matt später einen Leserbrief nur in ihrem je eigenen Namen unterzeichnet.

Keine Plakate im Schulhaus

Nicht zulassen will Zentner politische Werbung in und an den Schulhäusern. Er habe den Lehrern am Mittwoch erklärt, dass die Schule politisch neutral auftreten müsse und Plakate «pro und kontra Vorlage» nicht aufgehängt werden dürften. Ebenfalls müssten sich die Lehrer gegenüber den Schülern gemäss ihrer Berufsethik neutral verhalten. Zentner sagt, er habe in dieser Beziehung volles Vertrauen in seine Angestellten.

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos

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