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Ortsbezeichnungen auf Autobahnschildern sollen einsprachig bleiben

Der Bundesrat will keine zweisprachige Signalisation auf Autobahnen. Er beantragt die Ablehnung einer entsprechenden Motion. Im Umfeld der Eröffnung der neuen Autobahnumfahrung in Biel sorgten die nur deutschsprachigen Autobahnschilder für Ärger.

Agentur
sda
16.11.17 - 13:22 Uhr
Politik
Zweisprachige Autobahnschilder sollen auch künftig die Ausnahme bleiben. Dieser Meinung ist der Bundesrat. (Archiv)
Zweisprachige Autobahnschilder sollen auch künftig die Ausnahme bleiben. Dieser Meinung ist der Bundesrat. (Archiv)
KEYSTONE/PETER KLAUNZER

In der zweisprachigen Stadt Biel hat man wenig Verständnis dafür, dass die Ausfahrt «Biel-Ost» nur in deutscher Sprache signalisiert wird. Aus Protest blieb der welsche Bieler Gemeinderat Cédric Némitz den Eröffnungsfeierlichkeiten fern.

Laut Bundes- und Kantonsbehörden ist die einsprachige Signalisation jedoch Usus auf dem gesamten Nationalstrassennetz. Allzu lange Namen könnten die Verkehrssicherheit beeinträchtigen, so die Begründung. Dies wiederholt der Bundesrat in seiner am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf einen Vorstoss des bernjurassischen SVP-Nationalrats Manfred Bühler.

Ortsschilder schon heute zweisprachig

Dieser fordert eine Anpassung der Gesetzgebung. Demnach sollen bei der Signalisation von Autobahnanschlüssen künftig die Namen in zwei Landessprachen aufgeführt werden können. Dies soll möglich sein in zweisprachigen Ortschaften, in denen die kleinere Sprachgruppe wenigstens 30 Prozent der Bevölkerung umfasst - in Biel wäre das der Fall.

Abseits der Autobahnen ist eine solche Regelung schon heute gang und gäbe. Wird eine Ortschaft in zwei Sprachen verschieden geschrieben, trägt die Vorderseite der Ortschaftstafel beide Schreibweisen, wenn die kleinere Sprachgruppe wenigstens 30 Prozent der Einwohner umfasst.

Zu wenig Platz und Nutzen

Die Ausweitung solcher Ausnahmen sehe der Bundesrat nicht vor, heisst es in der Antwort der Landesregierung. «Eine Doppelnennung der Ortschaften auf Wegweisungen wäre schon aus Platzgründen auf den Tafeln eine Herausforderung.»

Zudem würde die Lesbarkeit darunter leiden, und sie wäre für die Verkehrsteilnehmenden mit wenig praktischem Nutzen verbunden. Zweisprachig angeschriebene Wegweisungen könnten zudem ortsunkundige Verkehrsteilnehmende verwirren, schreibt der Bundesrat. Dies könne sich negativ auf die Verkehrssicherheit auswirken.

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