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Glarus Süd budgetiert Defizit und rechnet für 2019 mit Steuererhöhung

Obwohl die Gemeinde Glarus Süd für 2018 einen Aufwandsüberschuss von mehr als 2,5 Millionen Franken budgetiert, will der Gemeinderat den Steuerfuss bei 63 Prozent belassen - vorerst.

Südostschweiz
17.10.17 - 17:34 Uhr
Politik
Glarus Süd (im Hintergrund das Gemeindehaus) wird wohl 2019 die Steuern erhöhen müssen.
Glarus Süd (im Hintergrund das Gemeindehaus) wird wohl 2019 die Steuern erhöhen müssen.
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Die Gemeinde Glarus Süd hat das Budget 2018 zuhanden der Gemeindeversammlung verabschiedet. Für das kommende Jahr geht der Gemeinderat von höheren Einnahmen, aber auch von höheren Ausgaben aus, als für dieses Jahr budgetiert wurden. So sind im Vergleich zum Budget 2017 Mehreinnahmen von 549 050 Franken und Mehrausgaben von 502 250 Franken budgetiert. Weil die Ausgaben insgesamt mit 51 364 550 höher budgetiert sind als die Einnahmen mit 48 793 450, resultiert für das Budget 2018 ein Minus von 2,571 Millionen Franken. Trotz dieses voraussichtlichen Defizits will der Gemeinderat den Steuerfuss bei 63 Prozent belassen. 

Die Nettoinvestitionen werden laut Budget 2018 voraussichtlich 9,616 Millionen Franken betragen. Bei einer Selbstfinanzierung von 543 750 Franken ergibt dies einen Finanzierungsfehlbetrag von 9,072 Millionen Franken und einen Selbstfinanzierungsgrad von knapp sechs Prozent.

Mehr Lohn budgetiert, Steuerfuss wird wohl 2019 erhöht

Zur Lohnentwicklung schreibt der Gemeinderat, dass für individuelle und leistungsabhängige Lohnanpassungen pauschal 200 000 Franken budgetiert wurden. Darin enthalten sind auch strukturelle Anpassungen für die Kindergarten-Lehrpersonen. Die Lohnanpassungen sind trotz der angespannten finanziellen Situation wichtig. Die Gemeinde Glarus Süd ist auf fachlich gutes Personal angewiesen und nur mit marktgerechten Löhnen ist dieses zu halten, respektive bei Stellenausschreibungen zu rekrutieren.

Trotz dem budgetierten Defizit beantragt der Gemeinderat der Gemeindeversammlung für das Jahr 2018 den Steuerfuss unverändert bei 63 Prozent zu belassen. Die steuerliche Gesamtbelastung beträgt damit für das Jahr 2018 ebenfalls unverändert 116 Prozent (53 Prozent Kanton und 63 Prozent Gemeinde). Aus heutiger Sicht wird jedoch eine Steuererhöhung ohne Veränderung der Parameter für das Jahr 2019 unumgänglich werden. Der Gemeinderat wird dabei alle Anstrengungen unternehmen, dass eine Erhöhung möglichst moderat ausfallen wird. Ein Steuerprozent für Glarus Süd beträgt rund 360 000 Franken.  

«Die Investitionen beschränkten sich in den letzten Jahren auf das dringend Notwendige.»

Die Investitionsrechnung 2018 sieht Nettoinvestitionen von 9 616 000 Franken vor. Darin enthalten sind Investitionen der Spezialfinanzierung Wasserversorgung von 1 135 000 Franken und der Spezialfinanzierung Abwasserbeseitigung von 1 250 000 Franken.

Die Investitionstätigkeit beschränkte sich laut Mitteilung in den vergangenen Jahren auf das dringend Notwendige. Der Investitionsdruck nimmt jedoch laufend zu, sodass dauernde Verschiebungen nicht zum Ziel führen. Es sind insbesondere auch Projekte budgetiert, welche aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Kanton und/oder Dritten ausgeführt werden müssen. Ohne diese Synergien käme es die Gemeinde um einiges teurer zu stehen. Nichts desto trotz mussten auch dieses Jahr wieder einige Projekte auf die Folgejahre verschoben werden. Und auch für die Zukunft rechnet der Gemeinderat mit grossen Herausforderungen. «Es muss festgehalten werden, dass die Differenz der Steuerkraft gegenüber Glarus so stark steigt, dass Anlass zur Sorge besteht», schreibt der Gemeinderat von Glarus Süd.

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