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Keine Probleme mit Asylsuchenden in Valchava

Seit bald zwei Jahren gibt es in Valchava eine Asylunterkunft. Aktuell wohnen 40 Asylsuchende aus sieben Ländern im ehemaligen Sport- und Freizeitzentrum Chasa Muntanella.

09.10.17 - 04:30 Uhr
Politik

Werner Braun ist seit Dezember 2015 Leiter der Asylunterkunft in Valchava. Als einziges Transitzentrum wird dasjenige in der Val Müstair von einer Privatperson geleitet. Für den Kanton ist es ein Pilotprojekt. Der Betreiber wird im Rahmen des Leistungsauftrages pauschal pro Übernachtung entschädigt. «Diese Lösung ist aus der Not entstanden, denn wir mussten jede verfügbare Unterbringungsmöglichkeit nutzen», erzählt Georg Carl, Abteilungsleiter Amt für Migration und Zivilrecht. Das Amt sei zufrieden, wie es mit der Chasa Muntanella laufe.

14'000 Übernachtungen im Jahr kann Braun für die Chasa Muntanella verbuchen. Ernsthafte Konflikte gab es in den vergangenen knapp zwei Jahren keine. Die meisten Asylsuchenden bleiben nur ein paar Wochen oder Monate im Tal – solange, bis ein Entscheid zu einem weiteren Transfer führt. «Für die Wintersaison haben viele eine Saisonstelle bekommen», erzählt Braun. Sie arbeiten allerdings in Zentrumsgebieten wie Davos oder Chur. Im Tal übernehmen die Bewohner auch mal kleinere Erhaltungsarbeiten, die zum Beispiel von der Gemeinde beauftragt werden. Braun hat seine Entscheidung, aus dem Sport- und Freizeitzentrum eine Asylunterkunft zu machen, bisher noch nicht bereut. «Ich hoffe, dass die Asylunterkunft langfristig weitergeführt wird», sagt er.

Keine Veränderungen bis im Frühjahr

Die Asylzentren in Graubünden sind laut Informationen von Carl derzeit zu rund 90 Prozent belegt. Der Kanton Graubünden bringt die wirtschaftlich nicht selbständigen vorläufig aufgenommenen Personen wie auch die Asylsuchenden in kollektiven Unterkünften unter. «Die Belegung geht deshalb kurzfristig kaum zurück», sagt Carl. In Graubünden gibt es ein Erstaufnahmezentrum in Chur, neun Transitzentren und ein Ausweiszentrum in Valzeina. Bis auf Weiteres werden alle Strukturen beibehalten, die Situation wird laufend beurteilt.

Die ganze Reportage lest Ihr hier:

Fadrina Hofmann ist als Redaktorin für die Region Südbünden verantwortlich. Sie berichtet über alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Themen, die in diesem dreisprachigen Gebiet relevant sind. Sie hat Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und Rätoromanisch an der Universität Fribourg studiert und lebt in Scuol im Unterengadin. Mehr Infos

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