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Projekt St. Luzibrücke wird neu aufgerollt

Nach vertiefter Variantenprüfung hat die Bündner Regierung entschieden, das Auflageprojekt für die Querverbindung St. Luzibrücke aus dem Jahr 2008 aufzuheben und das Tiefbauamt mit der Ausarbeitung eines neuen Auflageprojekts zu beauftragen.

Südostschweiz
15.09.17 - 17:44 Uhr
Politik

Im November 2010 genehmigte die Bündner Regierung das Auflageprojekt aus dem Jahre 2008 für die Korrektion der Schanfiggerstrasse, Teilstrecke Chur–Arosa, Abschnitt Querverbindung Schanfiggerstrasse. Das Projekt sah eine Überquerung der Plessur und des südlichen Teils des Sandquartiers auf einer 465 Meter langen und maximal 135 Meter hohen Bogenbrücke vor.

Neubeurteilung durch die Regierung

Gegen die Projektgenehmigung erhoben mehrere Einwohner aus dem Sandquartier in Chur Beschwerde ans Verwaltungsgericht. Dieses wies die Beschwerde ab. Die Beschwerdeführer zogen den Entscheid vor Bundesgericht, welches die Beschwerde teilweise guthiess und den Entscheid des Verwaltungsgerichts aufhob. Das Projekt wurde zur neuen Beurteilung und zu neuem Entscheid nach Ergänzung des Variantenvergleichs an die Bündner Regierung zurückgewiesen.

Alternativvariante schneidet besser ab

Aufgrund des Urteils des Bundesgerichts wurde ein Studium mit einem Variantenvergleich in Auftrag gegeben. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wurde ergänzend dazu für die aussichtsreichste Alternativvariante ein reduziertes Vorprojekt ausgearbeitet. Diese Variante beinhaltet die Querung des Tals mittels einer Brücke diagonal zur Talachse im Raum Brandacker mit einer Linienführung über unbewohntem Gebiet.

Die Gegenüberstellung des angefochtenen Auflageprojekts zeigt, dass die Alternativvariante leicht besser abschneidet als das bisherige Projekt. Zwar ermöglicht das angefochtene Auflageprojekt einen technisch idealen Brückenschlag an der engsten Stelle des Tals. Die Alternativvariante überzeugt aber bei stärkerer Berücksichtigung der Situation für die Einwohner des Quartiers Sand trotz höheren Kosten.

Neues Auflageprojekt für Querverbindung

Die Regierung hat deshalb entschieden, das Auflageprojekt vom April 2008 aufzuheben und das Tiefbauamt mit der Ausarbeitung eines neuen Auflageprojekts mit der Querung des Tals im Raum Brandacker zu beauftragen. Da das Bauprojekt «Schanfiggerstrasse, Querverbindung St. Luzibrücke» ins Strassenbauprogramm 2017 bis 2020 aufgenommen wurde, können die hierzu notwendigen Schritte noch in diesem Jahr eingeleitet werden.

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Tja, auch die Einsprecher des Sand-Quartiers mussten den aufwendigen Weg bis zum Bundesgericht durchhalten. Und warum das teure "Strassen-Theater"?
Weil die Schweiz - obwohl wohl das dichteste Strassennetz der Welt - so sehr dringend noch weit mehr weitere Tunnels, Zweittunnels, Dorfumfahrungen, Mehrfachumfahrungen (wie die St. Luzibrücke und Südumfahrung Chur), vier-, sechs-, achtspurige- Autobahnen, Verbindungsstrassen, Schleichwege, Tiefgaragen, Parkplätze bei Friedhöfen ("Ruhe in Frieden"?) etc. "benötigt"?
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2017-05-20/mehr-parkplaetze-am-wa…
SO 9.9.2017 titelt "Unser Strassennetz kommt in die Jahre – jetzt wirds teuer" und Interview mit Daniel Müller-Jentsch: "Die Kosten für Kapazitätsausbau und Unterhalt laufen uns aus dem Ruder."
Meine Prognose: Deswegen werden auch die Gesundheitsleiden und -kosten "aus dem Ruder laufen".
Im Tennis nennt man es Doppelfehler? Ich sehe leider keine Linderung sondern sogar Verschärfung der "Krankheit" im "Volk der Fahrenden": ich würde Suchtentzug empfehlen, solange die Langzeitprognose noch nicht infaust ist.
Stattdessen werden seit Jahren Bewegungsprogramme des GR-Gesundheitsamtes gelobt, während ich frage, wer denn dann die vielen Stunden in den Autos sitzend fährt oder (immer rekordlänger gemäss Medienberichten im Stau) steht - was hat das mit Bewegung bzw. Schrittzählern zu tun?

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