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Mehr Junge an die Urnen bringen

Zwei Glarner Landräte wollen den 18- bis 25-Jährigen dabei helfen, auch bei schwierigen politischen Geschäften den Überblick zu bewahren.

Südostschweiz
01.09.17 - 05:00 Uhr
Politik
Geht es nach den Glarner Landräten Ruedi Schwitter und franz Landolt, sollen junge Glarner Hilfe bekommen.
Geht es nach den Glarner Landräten Ruedi Schwitter und franz Landolt, sollen junge Glarner Hilfe bekommen.
ARCHIV

Die Stimmbeteiligung im Kanton Glarus liegt bei nationalen Abstimmungen regelmässig an letzter Stelle. Nicht zuletzt deshalb haben die Landräte Ruedi Schwitter und Franz Landolt, beide aus Näfels, jetzt ein Postulat eingereicht. Darin bitten sie den Regierungsrat darum, die Einführung von Abstimmungshilfen für junge Erwachsene zu prüfen.

Würden die offiziellen Abstimmungsbotschaften des Bundes in einfachere, verständlichere Sprache übersetzt, würden mehr Junge den Gang zur Urne wagen – so die Hoffnung der beiden. Denn laut einer Studie des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Bern verzichten die Wahlberechtigten vor allem bei komplexeren Vorlagen auf eine Stimmabgabe.

16 Prozent mehr Jungwähler

Schwitter und Landolt weisen darauf hin, dass etwa Easyvote, ein Projekt des Dachverbandes Schweizer Jugendparlamente, Abstimmungsbroschüren erstellt, auf denen die nationalen Vorlagen auf jeweils zwei A5-Seiten politisch neutral erklärt werden.

Dadurch würden vor allem junge Erwachsene dazu motiviert, sich mit den Vorlagen zu befassen und ihre Stimme abzugeben.

Wie, wie lange und mit wem?

In der Stadt Luzern scheint der Versand von Easyvote-Broschüren bereits Wirkung gezeigt zu haben, schreiben die Landräte in ihrem Postulat. Denn bei den Wahlen 2015 legte die Stimmbeteiligung der 18- bis 29-Jährigen dort gegenüber dem Jahr 2013 um etwas mehr als 16 Prozent zu. Und auch die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Bern, Graubünden, Schaffhausen, Solothurn, Tessin, Waadt, Zürich und Zug unterstützten das Projekt Easyvote.

Speziell fordern die beiden Glarner Landräte einen Bericht des Regierungsrat mit Antworten auf folgende Fragen:

  • Wie kann die Einführung einer Abstimmungshilfe für alle jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre) im Kanton Glarus realisiert werden?
  • Sollen solche Abstimmungshilfen, alternativ zu einer dauerhaften Einführung, zunächst befristet für eine Periode von drei Jahren, an junge Erwachsene versandt werden, sodass im Anschluss eine Evaluation über die Wirksamkeit vorgenommen und das weitere Vorgehen bestimmt werden kann?
  • Welche Möglichkeiten bestehen, um mittels Evaluation die Wirksamkeit des Abstimmungsverhaltens der jungen Erwachsenen nach einer allfälligen Einführung einer Abstimmungshilfe zu überprüfen und welches sind die damit verbundenen Kosten?
  • Inwiefern ist eine Zusammenarbeit mit Easyvote möglich, und welche Kosten ergeben sich daraus für den Kanton?
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