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Lohnen sich Gemeindefusionen wirklich?

Gemeindefusionen sind ein Dauerthema im Kanton Graubünden. Seit dem Jahr 2002 haben sich rund 150 Bündner Gemeinden zu grösseren Gemeinden zusammengeschlossen. Nun will die Bündner Regierung untersuchen, welche Auswirkungen diese Fusionen haben.

30.08.17 - 14:27 Uhr
Politik
Fusion Brigels
Die Gemeinden Brigels, Waltensburg und Andiast wollen fusionieren. Das haben sie im Juni entschieden.
MARCO HARTMANN

Es ist ein Trend, der seit Jahren anhält: Kleinere Gemeinden fusionieren und werden so zu einer grossen oder grösseren Gemeinde. Das aktuellste Beispiel für eine Gemeindefusion sind Waltensburg, Andiast und Brigels. Diese drei Gemeinden in der Surselva haben Ende Juni entschieden, in eine gemeinsame Zukunft zu starten. Aber lohnt sich dieser Schritt wirklich? Das will die Bündner Regierung nun untersuchen.

Die Gemeindestrukturen in Graubünden haben sich in den vergangenen 15 Jahren stark verändert. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Zahl der Bündner Gemeinden wegen Fusionen beinahe halbiert. Nun sei der richtige Zeitpunkt für eine Standortbestimmung gekommen, schreibt der Regierungsrat in einer Mitteilung. Konkret will er wissen, welche Auswirkungen die Zusammenschlüsse haben. Bis in zwei Jahren soll dem Grossen Rat ein entsprechender Bericht vorgelegt werden.

Wie werden die Auswirkungen gemessen?

Für diese Standortbestimmung arbeitet die Regierung mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur zusammen. Die Hochschule hat einen sogenannten Fusions-Check erarbeitet, der bereits in den Kantonen Glarus, Bern und Zürich angewendet wird. Mit verschiedenen Indikatoren soll die Wirkung der Gemeindefusionen gemessen werden. Für diesen Check werden Angaben der Gemeindeverwaltungen und öffentlich zugängliche Daten ausgewertet. Zusätzlich werden den Gemeindekanzleien und der Bevölkerung einige Fragen gestellt. Die Einwohner der fusionierten Gemeinden erhalten einen Fragebogen, den sie anonym ausfüllen können.

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