Der Neustart ist geglückt
Das Hochalpine Institut Ftan muss schlechte Zahlen präsentieren. Dennoch ist im ersten Geschäftsjahr nach der Beinahe-Schliessung der Mittelschule sehr viel erreicht worden.
Das Hochalpine Institut Ftan muss schlechte Zahlen präsentieren. Dennoch ist im ersten Geschäftsjahr nach der Beinahe-Schliessung der Mittelschule sehr viel erreicht worden.
Das Geschäftsjahr 2015/16 des Hochalpinen Instituts Ftan war von den Nachwehen der Beinahe-Schliessung der Schule im vergangenen Sommer geprägt. Es gab einen erheblichen Rückgang der Schülerzahlen und als Folge davon eine massive Verschlechterung des betrieblichen Ergebnisses.
Das Institut begann das Schuljahr mit nur 76 Schülerinnen und Schüler, nachdem diese Zahl im Vorjahr noch bei 119 lag. Dramatisch ist der Rückgang im Internat, welches bis zu 110 Schüler beherbergen könnte. Im vergangenen Geschäftsjahr gab es nur noch 23 interne Schüler.
Die rückläufigen Schülerzahlen haben direkte Auswirkungen auf den Betriebsertrag. Aufgrund der Neupositionierung sind zudem Projekt- und Beratungskosten angefallen. Der Betriebsertrag hat sich gegenüber dem Vorjahr um fast 30 Prozent zurückentwickelt und beträgt rund drei Millionen Franken. Auch das Betriebsergebnis sieht nicht rosig aus.
Trotz Sparmassnahmen schliesst die Erfolgsrechnung mit einem Minus von knapp 2,5 Millionen Franken ab. Der Unternehmensverlust beträgt mehr als 308 000 Franken. «Das negative Betriebsergebnis entspricht den Erwartungen, aber eine Überschuldung konnten wir durch bilanzielle Massnahmen verhindern», erläuterte der Vize-Verwaltungsratspräsident Paul Häring an der Generalversammlung am Samstag.
Qualitätskontrolle bestanden
Es gibt aber auch gute Nachrichten. «Der Neustart ist gelungen. In nur einem Jahr konnten wir den Betrieb stabilisieren und die Unternehmenskultur reformieren», sagte Verwaltungsratspräsident Jon Peer. Die externe Schulevaluation IFES sei äusserst positiv ausgefallen und das neue Fach Leadership und Persönlichkeitsbildung sei «sehr erfolgreich» gestartet.
Der Trumpf der neu aufgestellten Schule scheint aber die neue Direktorin zu sein. Elisabeth Steger Vogt hat es gemäss mehreren Aussagen bereits geschafft, wieder das Vertrauen in die Institution zu wecken. Für die nächsten Jahre ist einerseits die Realisierung eines Informatikzentrums, das in enger Partnerschaft mit Mia Engiadina und mehreren Fachschulen lanciert wird, geplant. Andererseits möchte das Institut die Bildungsabschlüsse internationalisieren, also eidgenössische Matura und IB anbieten können
Darlehen bis 2021 verlängern
Zur Finanzierung des Turnaround braucht das Institut zuerst aber einmal neue Mittel in Form von Eigenkapital im Umfang von fünf Millionen Franken. Vorgesehen ist deswegen eine Aktienkapitalerhöhung. Die ausserordentliche Generalversammlung findet im April 2017 statt. Ausserdem möchte der Verwaltungsrat für das Darlehen der Gemeinde Scuol in der Höhe von drei Millionen Franken eine Verlängerung verhandeln. Die Schlageter Stiftung hat ihr Darlehen von einer Million Franken bereits bis 2021 zugesichert. (fh)
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