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Zieht der Kanton Stellen aus den Randregionen ab?

Eine Gruppe von Grossräten sorgt sich um die Arbeitsplätze in dezentralen Regionen im Kanton Graubünden. Die Bündner Regierung beruhigt jedoch.

Südostschweiz
29.08.16 - 14:07 Uhr
Politik

Bis im Jahr 2018 soll die Sanitätsnotrufzentrale 144 von Ilanz nach Chur wechseln. Dies hat eine Gruppe Bündner Grossräte in Aufruhr gebracht. Sie bedauern, dass immer mehr Arbeitsplätze in die Bündner Hauptstadt «abwandern». Dabei ist der Sanitätsnotruf nur ein Beispiel von vielen. Ein weiteres Beispiel sei die Einführung von Scannings aller Papierdokumente einer Steuererklärung, welches neu auch in Chur gemacht wird.

Kanton beschwichtigt

Die Grossräte – und vor allem die Randregionen – würden sich nun fragen, was als Nächstes folgt. Was passiere künftig etwa mit den Zivilstandsämtern oder den Spitälern?

Der Kanton beruhigt in einer Antwort die Kantonsparlamentarier. Es gebe gute Gründe für die «Umsiedlung» des Sanitätsnotrufs. 144 werde künftig vom Gesundheitsamt betrieben. Damit sei die Betriebssicherheit gewährleistet und der Dienst müsse nicht an Dritte übergeben werden. «Dezentrale Stellen können allerdings nur dann geschaffen oder erhalten werden, wenn das Funktionieren der Verwaltung nicht beeinträchtigt und die Kosten nicht wesentlich erhöht werden», so der Kanton in seinem Schreiben weiter.

In Bezug auf das Scanning heisst es weiter, dass es sich um eine neue Aufgabe handle und dieser Dienst somit nicht aus der Peripherie nach Chur verlegt wurde.

Kaum Verschiebungen

Allgemein zeigt der Blick auf die Statistik, dass kaum Stellen von der Peripherie in die Bündner Hauptstadt bzw. in die Region Plessur verschoben wurden. Im Vergleich zum Jahr 2012 hat die Region Plessur gar weniger Stellen zu verzeichnen. Die verschiedenen Regionen blieben in den letzten vier Jahren im Allgemeinen relativ stabil. Ein Grund für die Zunahme bzw. konstante Weiterentwicklung von Arbeitsplätzen in der Peripherie waren die Eröffnungen von Asylzentren. Gemäss dem Kanton konnten dadurch 46 Anstellungen vollzogen werden.

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Die Zahlen der letzten Jahre. Quelle Kanton Graubünden

Neue Stellenverschiebungen in die Region Plessur seien derzeit zudem nicht geplant und auch nicht bekannt. Ausgeschlossen könne dies aber nicht werden.

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