Eisschnelllaufhalle in Glarus Nord?
Die Bündner Regierung hat das Dossier für die Kandidatur zur Durchführung der Olympischen Winterspiele 2026 publiziert. Statt Zürich könnte neu Rapperswil zum Handkuss kommen. In Abklärung ist auch, ob im Raum Obersee oder in Glarus Nord eine temporäre oder fixe Eisschnelllaufhalle erstellt werden soll.
Die Bündner Regierung hat das Dossier für die Kandidatur zur Durchführung der Olympischen Winterspiele 2026 publiziert. Statt Zürich könnte neu Rapperswil zum Handkuss kommen. In Abklärung ist auch, ob im Raum Obersee oder in Glarus Nord eine temporäre oder fixe Eisschnelllaufhalle erstellt werden soll.
Angekündigt hatte die Bündner Regierung im Vorfeld eine «mündliche Orientierung zu den Olympischen und Paralympischen Winterspielen 2026». Präsentiert hat sie dann gestern Vormittag nichts weniger als das gesamte Kandidaturdossier, welches Mitte Dezember letzten Jahres bei Swiss Olympic eingereicht worden war und bis gestern unter Verschluss war.
Über das Dossier und die Kandidatur sprechen wollte dann niemand so richtig. Erstens stehe inhaltlich nichts Neues drin, was nicht schon im Vorfeld bekannt gewesen sei, so der Bündner Regierungsrat Parolini – zudem stimme die Bündner Bevölkerung am 12. Februar nicht über den Inhalt der Kandidatur ab, sondern lediglich über einen Bruttokredit von 25 Millionen Franken für die Kandidatur.
Rapperswil, Glarus, Bad Ragaz
Fleischlos ist das Dossier allerdings ganz und gar nicht. Vorgesehen sind Wettkämpfe in St. Moritz, Davos, Lenzerheide, Flims/Laax, Arosa und Chur, dazu die nordischen Wettkämpfe in Einsiedeln (Schwyz) und Engelberg (Obwalden). Dazu kommt neu der Cluster Obersee, der Einbezug von Rapperswil, der Linthebene und Glarus Nord.
Martin Laupper, Gemeindepräsident von Glarus Nord, zeigt sich von den Aussagen überrascht. «Davon habe ich noch nichts gehört», sagt er auf Anfrage. Entsprechend möchte er sich auch nicht zu einer möglichen Eisschnelllaufhalle in der Gemeinde äussern. «Wir warten ab, ob jemand offiziell Kontakt aufnimmt», so Laupper.
Im Linthgebiet sollen neu die Wettkämpfe im Eisschnelllauf stattfinden und auch die Siegeszeremonien. Der Bau einer «temporären oder fixen Eisschnelllaufhalle» ist derzeit in Abklärung, wie es in den Unterlagen heisst. Teil der Kandidatur könnte auch die Rapperswiler Eishalle Lido sein. Untergebracht werden sollen die Athleten des Clusters Obersee laut dem eingereichten Kandidaturdossier in Bad Ragaz.
Die Region liege auf der Achse Zürich-Graubünden und sei «auf einem sehr hohen Niveau erschlossen», wie es heisst. Vom neuen Cluster aus würden auch die vorgesehenen Austragungsorte «in guter Reisedistanz» liegen. Zudem könne auch die Eröffnungsfeier in Zürich gut erreicht werden. Auch die Hockeykämpfe würden «wie vorgesehen in Zürich ausgetragen».
Kein Entscheid des Herzens
Aus freien Stücken ist der Einbezug von Rapperswil, der Linthebene und Glarus Nord allerdings kaum erfolgt. Eher als Reaktion auf die ablehnende Haltung des Stadtzürcher Gemeinderates zum Projekt. Der Cluster Obersee sei eine «attraktive Alternative, die den Cluster Zürich ersetzen» könne, heisst es im Dossier. Ob Zürich bei seiner Haltung bleibt, entscheidet sich in den kommenden Tagen.
Was bisher geschah
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Bereits Abonnent? Dann schnell einloggen.