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Fünf bis zehn Grippepatienten landen im Spital – pro Tag

Die Grippe grassiert wieder. Das Kantonsspital Graubünden verzeichnet sehr viele Patienten. Und Kantonsarzt Martin Mani hat ein paar Hausmittelchen.

 

Südostschweiz
05.01.17 - 16:25 Uhr
Ereignisse

Heuer sei die Grippe früher gekommen, als in den vergangenen beiden Jahren, sagt Martin Mani auf Anfrage. Der Bündner Kantonsarzt erinnert sich an eine rapide Zunahme der Grippefälle Anfang Dezember. «Wohin wir noch kommen, kann ich nicht sagen», so Mani. Weil Grippeerkrankungen individuell nicht meldepflichtig sind, hat der Kantonsarzt keine Zahlen.

Diese hat auch Felix Fleisch nicht. Als leitender Arzt am Kantonsspital Graubünden in Chur weiss er aber von fünf bis zehn Patienten, die täglich hospitalisiert werden. Der Leiter Infektiologie und Spitalhygiene rechnet denn auch mit einer heftigen Grippewelle, wie er auf Anfrage sagte.

Grippe als Todesursache

Unterschiedlich seien die Aufenthaltsdauern, teilweise müssten die Patienten aber länger als eine Woche im Spital bleiben, so Fleisch weiter. Häufig seien es ältere Patienten, die mit Begleiterkrankungen eingeliefert würden. Todesfälle aufgrund der Grippe hat es laut Fleisch dieses Jahr noch keine gegeben. In Pflegeheimen würden aber regelmässig Menschen an der Grippe sterben.

Unternehmen beklagen Grippe-Ausfälle

Aktuelle Ausfälle von Mitarbeitern verzeichnet nicht nur unsere Online-Redaktion. Auch grosse Arbeitgeber in Graubünden leiden derzeit unter der Grippe. So sagt Conrad Gericke  von der Ems Chemie auf Anfrage: «Wir stellen auch eine leichte Zunahme der Grippefälle fest. Die Ems Chemie beschäftigt auf dem Werkplatz Domat/Ems rund 1000 Mitarbeiter.»

Weniger von der Grippe betroffen ist die Rhätische Bahn: «Von 1500 Mitarbeitenden haben wir Stand jetzt neun gemeldete Grippefälle», so Yvonne Dünser. Die Hamilton in Bonaduz fordert von ihren Mitarbeitern keine Diagnosen ein. Daher gibt es keine Zahlen, wie viele Mitarbeitende zur Zeit wegen Grippe abwesend sind, hiess es auf Anfrage. Bei Somedia liegen zwar vereinzelte Mitarbeiter im Bett. Von einer Grippe-Epidemie spricht man in der Personalabteilung aber nicht. (phw)


Kantonsarzt Martin Mani hat für Euch ein paar Hausmittelchen

Fiebersenken ► Essigsocken

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Zwei Löffel Essig mit warmem Wasser mischen und Tücher darin dünken. Danach auswinden, um die Füsse wickeln und Baumwollsocken darüber ziehen. Nach 10 bis 20 Minuten Tücher entfernen. Bei hohem Fieber Vorgehen nach 30 bis 60 Minuten wiederholen.

Halsweh ► Salbeitee

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Salbeitee wirkt entzündungs- und schweisshemmend. Die dafür unterstützenden Eigenschaften findet man in den Bitterstoffen vom Salbeitee. Handelsüblicher Salbeitee verwenden oder Salbeiblätter mit dem kochendem Wasser übergiessen und fünf Minuten ziehen lassen.

Allgemeines Wohlbefinden ► Neo Citran

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Neo Citran ist eine Mischung mit mehreren Wirkstoffen. Es enthält Paracetamol, das Fieber senkt und Schmerzen bekämpft.

Daneben gibt es auch zahlreiche Privatmittelchen. Ein Arbeitskollege trinkt bei Grippe beispielsweise aufgeschäumte Honigmilch mit Wodka gegen seine Halsschmerzen. Ein anderer warmer Whiskey und wieder ein anderer schwört auf dunklen Honig in der Milch. Generell rät Mani bei jeglicher Erkrankung zu Geduld. Na dann: Prost und gute Besserung. (phw)

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