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Der erste Wein am Rhein

«Danuser von Platen – Zeitzeichen» steht für zwei Menschen und zwei Generationen, die miteinander und als solche im Gespräch sind. Denn Hanspeter Danuser und Amelie-Claire von Platen sind mit einem Altersunterschied von über 30 Jahren ein ungewöhnliches Paar. Ihr Blog-Motto: «Der eine wartet, bis die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.»

Südostschweiz
29.11.16 - 10:00 Uhr
Ereignisse

Von Hans Peter Danuser

Diesen Herbst lernte ich drei Jungunternehmer kennen, die Freude machen und Zuversicht wecken. Zwei davon bieten ihre Produkte auch über siroop.ch an, dem neuen Schweizer Online-Marktplatz.

Adrian Hirt in Tschiertschen war mit seinen Alpenhirt-Fleischspezialitäten Bündner Jungunternehmer 2015. Er veredelt das Trockenfleisch von Schweizer Kühen nach dem Rezept seines Urgrossvaters (geb. 1896) – «… will scho der Urneni gwusst hät, was guat isch!».

Als Lebensmittelingenieur hat Adrian hier und im Ausland die industrielle Fleisch- und Lebensmittelindustrie à fonds kennengelernt und beobachtet, dass immer mehr Menschen an Allergien und Intoleranzen leiden. Darum heisst sein Credo für die Alpenhirt-Produkte: natürliches Fleisch von gesunden Tieren! Über #KuhTransparenz legt er die Herkunft seiner Spezialitäten komplett offen. Die gesamten Lebensgeschichten der verarbeiteten Kühe sind auf seiner Website unter www.alpenhirt.ch («Woher stammt mein Alpen-Fleisch») durch Eingabe des Verfalldatums nachzulesen.

Auch Rainer Zimmermann legt grossen Wert auf die Echtheit und Glaubwürdigkeit seiner Produkte. Er ist Winzer in Visperterminen (Wallis) und pflegt in langjähriger Familientradition den Rebbau im höchsten Weinberg Europa, 1250 m ü.M. Rainer produziert in Handarbeit den charaktervollen Gletscherwein aus Heidatrauben. Das ist eine sehr alte Rebsorte. Schon die Helveter und später die Römer haben diese im Wallis angebaut. Daher verbindet Rainer seinen Wein mit „«der Seele alter Walliser Sagen». Eine davon handelt von Johanneli Fi und so heisst auch Reiners Weinkeller im alten Teil von Visp. Die Geschichte dieser Sage hängt an jeder Weinflasche. Und der Slogan lautet: «Jetzt gibs wider der Wii von Johanneli Fi!»

Auch Aron Candrian pflegt den Weinbau. Auf einer Parzelle von 400 Quadratmetern unterhalb Brega da Heida bei Sagogn zwischen Ilanz und Laax in Graubünden pflanzte er auf 780 m ü.M. 300 Rebstöcke der Sorte Solaris. Diesen Herbst hat er den ersten Jahrgang seines biologischen Weissweins Resvegl gekeltert. Der rätoromanische Name erinnert daran, dass schon im achten Jahrhundert im Testament von Bischof Tello erwähnt ist, dass hier Wein angebaut wurde. 1250 Jahre später sorgt Aron nun für eine Wiederbelebung des «ersten Weins am Rhein».

Adrian, Rainer und Aron kennen sich nicht, leben ihr Unternehmertum aber nach den gleichen Prinzipien und Credos:

  • Spitzenqualität in einer relevanten, begehrten Nische
  • Echte Materialien, authentische Herstellungsverfahren
  • Leidenschaft und Kommittment der ganzen Familie
  • Sorgfältige und langfristig angelegte Pflege der Marke
  • Zeitgemässe Kommunikation und Verkauf vor Ort und im Netz

 

PS: Da die beiden erwähnten Weingärten oberhalb des Trasses des berühmten Glacier-Express liegen, wäre es schön, wenn ihre Weine dort auch angeboten würden. Nicht alle der jährlich über 200 000 Passagiere aus aller Welt wissen, welch gute Weine in den Kantonen Graubünden und Wallis wachsen. 

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