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Am Walensee ist ein Wolf aufgetaucht

Letzte Woche ist bei Filzbach an der Grenze zum Linthgebiet ein Wolf gesehen worden. Ob sich das Tier nun Richtung Obersee bewegt, ist kaum abschätzbar. Trotzdem sind die Landwirte auf das Raubtier vorbereitet.

26.02.19 - 04:30 Uhr
News
Der Wolf wurde oberhalb von Filzbach gesehen.
Der Wolf wurde oberhalb von Filzbach gesehen.
Pressebild

Der Wolf steht vor der Tür, zumindest sinngemäs. Das Raubtier wurde letzte Woche am Tor zum Linthgebiet oberhalb des glarnerischen Filzbach gesehen. Dort wurde das Tier mithilfe einer Fotofalle nachgewiesen, wie Kora News berichtet. Die Internet-Plattform informiert über die neusten Ereignisse und Forschungsresultate betreffend Raubtiere in der Schweiz und Europa. Die Fotofalle sei von einer Privatperson bei einem gerissenen Reh aufgestellt worden, heisst es bei Kora.
Ob es sich beim gesichteten Tier um ein Männchen oder Weibchen handelt, ob es im Glarnerland bleiben oder Richtung Obersee weiterziehen wird, sei unklar, sagt Christoph Jäggi, Abteilungsleiter Jagd und Fischerei im Kanton Glarus. «Wir wissen auch nicht, wie lange sich der Wolf bereits im Kanton Glarus aufhält.»
Trotzdem sei die Landwirtschaft bereits auf den Wolf vorbereitet, heisst es in einem Communiqué des Kantons Glarus. Aufgrund der Erfahrung in anderen Kantonen sei im Winter kaum mit Schäden an Nutztieren zu rechnen, heisst es da. Schäden würden vor allem während der Weidezeit auftreten.
Auch der für das Linthgebiet zuständige Wildhüter Benedikt Jöhl sagt, es sei grundsätzlich kaum abschätzbar, ob sich der Wolf nun Richtung Obersee bewegen werde. «Es ist aber sicher nicht auszuschliessen.» Der Linthkanal, der die Kantone Glarus und St. Gallen trennt, stelle definitiv kein Hindernis dar für das Raubtier: «Der Wolf kann sowohl den Land-, als auch den Wasserweg nehmen», erklärt der Wildhüter. «Er ist ein sehr guter Schwimmer wie alle Hunde.»


«Wolfbestände wachsen»


Dominik Thiel, Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen, zeigt sich weder überrascht, noch besorgt über das bei Filzbach aufgetauchte Tier: «Mit dem Wolf ist heutzutage überall und jederzeit zu rechnen.»
Es gebe in zahlreichen Schweizer Regionen Wölfe. Ausserdem seien die Bestände des Raubtiers im Wachsen begriffen. «Es ist deshalb überhaupt nicht verwunderlich, dass bei Filzbach ein Wolf aufgetaucht ist», sagt Thiel. Spezielle Vorkehrungen aufgrund dieses Ereignisses treffe sein Amt keine. Vielmehr hielten seine Mitarbeiter am «daily business» fest. «Die Wildhüter führen ganz gewöhnliche Monitorings durch.»

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