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Waldreservat will mit Tafeln dem Auerhuhn helfen

Neue Tafeln informieren über die Auerhühner im Waldreservat Wengital- Regulastein und vermitteln Outdoor-Freunden die wichtigsten Verhaltensregeln. Denn die Bestände haben sich in dem Reservat noch längst nicht erholt.

Südostschweiz
29.11.18 - 18:33 Uhr
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Rolf Ehrbar  Regionalförster
Rolf Ehrbar Regionalförster

Von Barbara Schirmer

Das Waldreservat Wengital-Regulastein umfasst eine Waldfläche von 505 Hektaren. «Damit zählt es bereits zu den Grossreservaten», erklärte Regionalförster Rolf Ehrbar anlässlich der Einweihung der neuen Infotafeln, die über das ganze Reservat verteilt sind. Die Tafel vermitteln Wissen über die Auerhühner, die in dem Gebiet leben, und erinnern an die wichtigsten Verhaltensregeln, damit die Tiere ungestört bleiben. Bei dem Anlass am Mittwoch auf der Alp Egg blickte Ehrbar auf die Geschichte des Reservats zurück und zeigte dessen Bedeutung für die selten gewordene Tierart auf.

Wie Ehrbar ausführte, trat der Gründungsvertrag zwischen den drei Waldeigentümern – den Ortsgemeinden Gommiswald, Kaltbrunn und Benken – und dem Kanton St. Gallen am 1. November 2011 in Kraft. Seither geniesst das gefährdete Auerhuhn grosse Aufmerksamkeit. «Die Waldflächen werden so gepflegt, dass der Lebensraum der Auerhühner verbessert wird», sagte Ehrbar. Dies bedeute zum Beispiel, dass Heidelbeeren und Weisstannen gefördert würden.

Heidelbeeren geniesse das Auerhuhn hauptsächlich in den Sommermonaten, erklärte Ehrbar. Damit deren Stauden Schutz bieten könnten, seien lichte Baumbestände nötig. Während des Winters jedoch bevorzugten die Tiere die Nadeln der Weisstannen als Nahrung. Unmittelbar neben diesen brauche das Auerhuhn kleine Waldschneisen, damit es seinen Lebensraum überhaupt anfliegen könne.

Fokus liegt auch auf Flechten

Bestandesaufnahmen hätten gezeigt, dass der Bestand der Auerhühner sich noch lange nicht erholt habe. Der Regionalförster mahnt: «Es ist unbedingt zu beachten, dass Auerhühner sehr störungsanfällig sind.» Im Waldreservat gelten daher bestimmte Verhaltensregeln. Diese sind auf den neuen zwölf Infotafeln aufgeführt.

Dass im Waldreservat nicht nur dem Auerhuhn ein besonderes Augenmerk geschenkt wird, ist ebenfalls den Infotafeln zu entnehmen. Auch die Lungenflechte zählt zu den ausgewählten Zielarten des Reservats. Sie lebt auf der Rinde von Laubbäumen und gilt als Indikator für eine gute Luftqualität. Ehrbar weiss keinen anderen Ort in der Waldregion 4, wo sich die Lungenflechte derart erfreulich ausbreitet wie im Wengital.

Lücke im Reservat

Weiter ist eine Karte auf den Infotafeln abgebildet. Sie zeigt, wo überall Schutzgebiet ausgeschieden ist. Dabei fällt auf, dass sich das Waldreservat Wengital-Regulastein in zwei Teile splittet. Dies, weil sich die Ortsgemeinde Rieden, welcher der Wald zwischen den beiden Reservatsteilen gehört, gegen ein Mitwirken entschieden hat.

Bis ins Jahr 2060 gilt der Vertrag zwischen den Waldbesitzern und dem Kanton St. Gallen. Ehrbar hofft, dass auch danach dem Auerhuhn, der Lungenflechte und vielen weiteren Pflanzen- und Tierarten auf diesen Waldflächen ein besonderes Augenmerk geschenkt wird.

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