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Knie sucht nach weiteren Gönnern fürs neue Zirkuszelt

Das Crowdfunding zur Finanzierung des neuen Zirkuszelts für den Circus Knie läuft in zwei Monaten ab. Noch sind die erhofften 175 000 Franken nicht beisammen – das neue Zelt zur Jubiläums-Saison kommt aber sowieso.

Jérôme
Stern
07.11.18 - 05:22 Uhr
News
Ein neues Zelt kostet: Der Circus Knie möchte  250 000 Franken für das Zelt via Crowdfunding einnehmen.
Ein neues Zelt kostet: Der Circus Knie möchte 250 000 Franken für das Zelt via Crowdfunding einnehmen.
PRESSEBILD

Für den Circus Knie ist die kommende Tournee 2019 eine ganz besondere: Schliesslich feiert der Schweizer Nationalzirkus dann seinen 100. Geburtstag. Aus diesem Anlass hat der Zirkus im August ein Crowdfunding zur Finanzierung eines neuen Zirkuszelts gestartet. 175 000 Franken lautet die Schwelle, die bis zum 7. Januar erreicht werden muss. Endziel sind 250 000 Franken bis März 2019 (diese Zeitung berichtete).

Es könnte eng werden

Nachdem die Sammelaktion einen fulminanten Start hingelegt hatte – innert eines Monats kamen rund 50 000 Franken zusammen –, hat das Crowd- funding etwas an Schwung verloren: Genau 109 350 Franken befinden sich momentan auf dem Sammelkonto bei der Raiffeisenbank, welche das Projekt initiiert hat. Anders gesagt: Für die noch fehlenden 38 Prozent des Finanzierungsziels verbleiben noch 61 Tage.

Er schaue nicht jeden Tag auf den Kontostand, sagt Fredy Knie Junior. Aber er sei zuversichtlich, dass der anvisierte Betrag erreicht werde. Was meint er zu den kritischen Kommentaren hinsichtlich der Aktion auf sozialen Medien? «Es gibt immer Neider. Wir haben jedenfalls viel positives Feedback erfahren.» Er höre von Leuten, dass sie ihr Geld lieber für ein Zirkusticket ausgeben würden. Das könne er verstehen, und letztlich werde ja niemand zum Crowdfunding gezwungen, findet der Zirkusdirektor.

Anzufügen ist, dass der Circus Knie Spendefreudige mit Geschenken belohnt: So erhält man etwa ab 200 Franken die Mitgliedschaft im Knie-Club. Wer mindestens 500 Franken gibt, wird sogar mit Namenszug auf dem neuen Zirkuszelt verewigt.

Vergleich mit dem Zoo Zürich

Für Knie ist klar, dass sich jedes Unternehmen auf seine eigene Art Geld beschaffen muss. «Der Zoo Zürich erhält beispielsweise Finanzmittel vom Kanton Zürich und hat eine Bank als Sponsor.» Der Circus Knie könne hingegen nicht auf solch solvente Geldgeber zählen. Hintergrund für die Crowdfunding-Aktion ist laut dem Zirkusdirektor der Wunsch zahlreicher Knie-Freunde: «Viele wollten uns zum 100. Geburtstag etwas schenken.»

Ob die Finanzierung des neuen Zirkuszelts via Crowdfunding klappt oder nicht, ist derzeit zwar unklar. Sicher ist jedoch, dass der Circus Knie ein neues Zelt braucht, da das alte nach zehnjährigem Einsatz ersetzt werden muss. Aus diesem Grund wurde das Zelt schon vor Monaten bei einer Firma in Italien in Auftrag gegeben. «Die Fertigung eines neuen Zelts dauert einfach seine Zeit», sagt Fredy Knie Junior.

Wehmut zum Tournee-Ende

Am 18. November geht die Tournee des Circus Knie zu Ende – letzter Spielort ist wie schon seit Jahren Lugano. Er sei am Ende einer Tournee immer ein wenig traurig, sagt Knie. Die Artisten seien im Laufe der Saison als Kompanie zusammen gewachsen. «Wir haben etwas erarbeitet und gesehen, dass es funktioniert. Dann trennt man sich und weiss, dass das Programm in dieser Weise nie mehr aufgeführt wird.» Er seufzt. «C’est la vie des artistes.»

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