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Bürger geben Waffen und Sprengstoff ab

Es ist immer wieder erstaunlich, was bei Waffensammelaktionen zum Vorschein kommt. Am Samstag, 20. Oktober, wurden bei einer Sammlung in Schmerikon und Mels unter anderem 1,5 Kilogramm Sprengstoff abgegeben.

Christine
Schibschid
22.10.18 - 15:23 Uhr
News
Symbolbild Waffensammelaktion
Symbolbild Waffensammelaktion
KANTONSPOLIZEI ST. GALLEN

Die Kantonspolizei St.Gallen hat am Samstag in Schmerikon und Mels Waffensammelaktionen durchgeführt. Abgegeben wurden laut Kantonspolizei:

  • 20 Pistolen oder Revolver
  • 35 Langwaffen (zum Beispiel Gewehre)
  • 5 Nicht-Schusswaffen (zum Beispiel Pistolen, die aussehen wie eine echte Pistole)
  • 8 Messer oder Bajonette
  • 12 Kilogramm Munition
  • 1,5 Kilogramm Sprengstoff
  • 100 Zündkapseln (Braucht man, um Sprengstoff zünden zu können)
  • 10 Meter Zündschnur
  • 1 Handlichtfackel

Der Sprengstoff stamme aus den 80er-Jahren und sei von einem älteren Landwirt abgegeben worden, erläutert Polizeisprecher Gian Andrea Rezzoli. «Er hat den Sprengstoff in einer Scheune gefunden.» Früher hätten Bauern oft Sprengstoff zu Hause gehabt. «Der wurde etwa benutzt, um Baumstrünke zu entfernen.» Daher würde immer mal wieder welcher gefunden. «Es ist gefährlich, wenn Sprengstoff einfach so rumliegt und daher sinnvoll, ihn abzugeben», sagt Rezzoli. Wer Sprengstoff finde und nicht wisse, wie damit umzugehen sei, solle die Polizei rufen. «Wir schauen dann vorbei.»

Der Hauptgrund dafür, dass die Leute Waffen abgäben sei, dass sie diese nicht mehr zu Hause haben wollten. «Es sind zum Beispiel Leute, die eine Militärpistole- oder ein Gewehr behalten haben, denen das aber nicht mehr geheuer ist», so Rezzoli. Es handle sich in der Regel um Personen, die nicht mehr in den Schiessstand gingen und bei denen die Waffen einfach so zu Hause stünden. «Sie abzugeben ist die beste Art, diese Gegenstände loszuwerden», sagt Rezzoli. Oft würden die Betroffenen ihre Waffen nicht verkaufen wollen. «Ich kann das nachvollziehen. Man weiss ja nicht, was damit passiert.»

Der Polizeisprecher betont, dass Waffen nicht nur an Sammeltagen, sondern jederzeit auf den Polizeiposten abgegeben werden können. Die Sammeltage seien nur Aktionen, um die Bürger darauf aufmerksam zu machen. Die Leute bräuchten keine Angst zu haben, etwas abzugeben. «Auch wenn jemand eine verbotene Waffe zu Hause hat oder ein schlechtes Gewissen hat, weil er eine Waffe nie angemeldet hat, kann er diese bringen, ohne dass er mit einer Anzeige rechnen muss.» Es könne jedoch sein, dass verbotene Waffen an Experten weitergegeben würden. «Die geben dann einen Schuss ab und vergleichen das Projektil mit einer Datenbank», so Rezzoli. So werde geprüft, ob eine Waffe im Zusammenhang mit einem Verbrechen stehe.

Rezzoli betont: «Wenn jemand eine Waffe zu Hause stehen hat, aber nicht damit umgehen kann, ist die Gefahr für den Besitzer grösser als die Wahrscheinlichkeit, dass dieser damit eine Bedrohung abwenden kann.»

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