Der «FamilienRat» wird zu KiD
Im März 2006 gründeten sieben initiative Frauen einen Verein mit Namen «FamilienRat». Er sollte als Interessenvertretung der Familien und Netzwerkorganisation für Eltern dienen.
Im März 2006 gründeten sieben initiative Frauen einen Verein mit Namen «FamilienRat». Er sollte als Interessenvertretung der Familien und Netzwerkorganisation für Eltern dienen.
Nach fast 20 Jahren Tätigkeit war es Zeit für eine Auffrischung, und an der diesjährigen GV wurde eine Namensänderung beschlossen. KiD, Kinder in Davos, heisst der Verein nun neu.
«Die Destination hatte sich gerade das Prädikat ‹familienfreundlich› verliehen, wir einheimischen Familien spürten aber nichts davon», erinnert sich Barbara Valär, eine der damaligen Gründerinnen. So hätten sie das Heft selber in die Hand genommen und den «FamilienRat» gegründet. Mit diesem traten sie erstmals an der im November des gleichen Jahres stattfindenden «Davoser Mäss» auf, und im Januar darauf luden sie zum ersten Familienstamm ein. Dort sollten Beziehungen geknüpft, Anliegen aufgenommen und mögliche Lösungsansätze besprochen werden. Im Hinterkopf schwang dabei immer die Idee eines Familienschlosses mit. In einem solchen Gebäude sollten familienbezogene Angebote, sei es eine Kinderbetreuung oder eine Begegnungsstätte für Eltern mit kleinen Kindern, vereint werden. Nun, das Familienschloss ist eine Vision geblieben, aber der «FamilienRat» entwickelte sich zu einem wichtigen Angebot auf dem Platz Davos. Schon früh beteiligte er sich am der Organisation des Spielplatzfestes im Kurpark, erstmals durchgeführt 2002 vom damaligen Verein junger Eltern Famos. Angesichts der sich mit jenen des «FamilienRats» überschneidenden Ziele fusionierten die beiden Organisationen 2008.
Ernst genommen
Auf einer Homepage sollten sich junge Eltern orientieren können: über Angebote, über Anlaufstellen und natürlich auch über die Aktivitäten des Vereins. Wo nötig, trat der Verein auch als Interessenvertretung von Familien auf. «Als es im Sommer 2020 plötzlich keine pädiatrische Versorgung mehr gab, wurden wir bei den Verantwortlichen vorstellig», erinnert sich Esther Marmet, die dem Vorstand seit 2019 angehört. Davos ohne eigene Kinderarztpraxis sei für den «FamilienRat» undenkbar gewesen, und sie hätten ihre Hilfe angeboten. «Wir hatten den Eindruck, dass wir ernst genommen wurden.» Als Resultat wurden die Eltern per Homepage, Zeitung und Newsletter des «FamilienRats» aktiv informiert und sofort nach Stellenantritt des neuen Kinderarztes Michele Losa im Februar 2021 fand ein gegenseitiges Kennenlernen mit Vorstandsmitgliedern des Vereins statt.
Grosse Beteiligung, kleines Engagement
Doch der Verein selber krankte an mangelnder Beteiligung. Nicht bei den Veranstaltungen, da war der Aufmarsch immer gut. Vielmehr harzte es, wie in so vielen anderen Fällen auch und trotz zeitweise bis zu 130 Mitgliedern, an Personen, die bereit waren, anzupacken und selber etwas auf die Beine zu stellen. Es gab immer einige helfende Hände, sich dauerhaft und verantwortlich einbringen wollte aber kaum jemand. Daher wurde es immer schwieriger, ein attraktives Angebot anzubieten. Zwar konnten 2023 noch immer das Spielplatzfest, ein Spiele-Nachmittag, ein Bauernhof-Besuch, eine Spurensuche im Wald, der Kinder-Flohmarkt und ein Blick hinter die Kulissen der Migros organisiert werden, berichtet Marmet. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir das nächstes Jahr so nochmal durchziehen, dafür reichen die Kräfte einfach nicht.» Folgerichtig findet mangels Betreuungspersonen seit dem Sommer die beliebte Piazza, der Kennenlern-Treff für Eltern und mit Kleinkindern, nicht mehr statt.
Neuer Elan
An der Generalversammlung vom April wurde deshalb beschlossen, unter neuem Namen einiges neu anzugehen: Aus dem «FamilienRat» wurde KiD (Kinder in Davos), entsprechend dem englischen Wort für Kind, das zunehmend auch Verwendung in der deutschen Sprache findet. An dieser GV übergab unter anderen das langjährigen Vorstandsmitglieder Johanna Gröbner ihre Aufgaben. Übrig blieben als Dienstälteste Esther Marmet sowie die seit 2022 im Vorstand tätige Nathalie Chrustalew. Neu dazu kam Carmen Merz. «Unser bisheriger Name packte niemanden mehr», sagt diese. «Wir wollen den Verein der aktuellen Generation junger Eltern wieder nahe bringen.» Die Akzeptanz für den neuen Namen sei gross und die Mitglieder froh über den frischen Wind. Das alte Problem besteht jedoch weiter. Zwar beteiligt sich KiD am Samstag, 2. Dezember, von 10.30 bis 12 und von 13.30 bis 15.30 Uhr noch an der Adventswerkstatt der reformierten und katholischen Kirchgemeinden. Auch «Toben in der Turnhalle» für Kleinkinder (noch bis zum 16. Dezember jeweils samstags von 9.30 bis 11.30 Uhr in der Bünda-Turnhalle) findet statt. Wie viele Angebote im kommenden Jahr gemacht werden können, hängt jedoch sehr stark vom Mittun anderer ab. «Wir müssen mit unseren Kräften haushalten», sagt Merz. «Wenn nicht mehr Leute mitmachen als bisher, wird nicht mehr so viel stattfinden wie bisher», ergänzt Marmet.
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