Standortförderung / Big Air Aus
BIG AIR-AUS. DER IRRTUM VON STANDORTFÖRDERUNG DURCH GROSSANLÄSSE
Kein Big Air mehr. Bedauerlich – aber auch eine Chance, neu zu denken. Schon vor der ersten Ausgabe hatte die städtische Unterstützung für Irritation gesorgt, gerade bei jenen, die für ihre kulturellen oder gesellschaftlichen Projekte um jeden Franken kämpfen müssen.
Nichts gegen Big Air – viele junge Leute aus meinem Bekanntenkreis aus Bern, Basel etc. waren regelmässig dabei. Aber zu glauben, damit werde Standortförderung betrieben, ist ein Irrtum. Keiner dieser jungen Menschen dachte: «Wegen dieses Einzelevents auf einer Wiese am Stadtrand möchte ich hier leben und arbeiten.»
Hier liegt der Denkfehler – und der Frust all jener, die sich Jahr für Jahr mit viel Herzblut in Kultur- und Sportbereichen engagieren. Eine lebenswerte Stadt entsteht nicht durch eine Event-Eintagsfliege ohne inneren Bezug zum Ort. Sie entsteht durch kontinuierliches Engagement in gesellschaftlich relevanten Feldern.
Standortförderung ist keine schillernde, einmalige Show. Sie geschieht im Verborgenen, Tag für Tag, durch Menschen, die hier leben und arbeiten und ihre Stadt gestalten. Erst die Summe all dieser Bemühungen macht Chur lebenswert.
Fazit: Die freiwerdenden 600’000 Franken lassen sich in nachhaltigen gesellschaftlichen Projekten, etwa im städtischen Kulturbudget, wesentlich sinnvoller einsetzen. (Manfred Ferrari, Co-Leiter Postremise Chur)
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