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Zweitwohnungsbesitzerbashing

Selten sind sich Politiker und Politikerinnen so einig. Das ist jedenfalls der Eindruck bei den Stellungsnahmen aller Parteien zur Einführung einer neuen Liegenschaftssteuer auf Zweitwohnungen. Der geschätzte Steuerausfall von rund 90 Mio. Franken soll über die nun mögliche Steuer kompensiert werden. Vom generellen Steuerausfall durch die Abschaffung des Eigenmietwerts ist keine Rede. Wie diese weit grösseren finanziellen Ausfälle aufgefangen werden sollen, darüber schweigen die Parteivertreter aus. Immerhin haben mehr als 67% der Bündner/innen indirekt zur Abschaffung des Eigenmietwerts Ja gesagt, naheliegend viele Hausbesitzer, jedoch auch Mieter und Mieterinnen. Was waren wohl deren Beweggründe? «Wir beschliessen und die anderen sollen zahlen!» Diese Mentalität ist im Zusammenhang mit Zweiwohnungen leider nicht neu. Die Tourismusabgabe lässt grüssen. Das nenne ich «Zweitwohnungsbesitzerbashing» in Reinkultur. Auch die beste Kuh lässt sich nicht ewig melken. Daher hoffe ich sehr, dass die Politik für Ein- und Zweiheimische die richtigen Lösungen beschliesst. Zweitheimische sind immerhin ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in Graubünden.

Alfred Michel, Rodels/Schwyz

Alfred Michel
01.10.25 - 16:50 Uhr
Leserbrief
Ort:
Rodels
Zum Artikel:
Neue Steuer für Zweitliegenschaften - SO vom 1.10.2025
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