Feministischer Streik 14.06./Frauen in der Landwirtschaft
Zwischen Stall und Kinderzimmer – Zeit für Anerkennung und Absicherung
37 Prozent der Arbeitskräfte in der Schweizer Landwirtschaft sind Frauen (Landwirtschaftliche Strukturerhebung 2024). Sie arbeiten im Stall, im Garten, im Haushalt, organisieren den Familienalltag und tragen Verantwortung im Betrieb – Tag für Tag. Diese Arbeit ist unverzichtbar für das Funktionieren der Landwirtschaft – und bleibt dennoch oft unsichtbar, unbezahlt und unabgesichert.
Frauen in der Landwirtschaft erhalten häufig keinen Lohn, keine Altersvorsorge und verfügen über keine soziale Absicherung. Ihre Leistungen werden weder finanziell noch gesellschaftlich ausreichend anerkannt – obwohl sie tragende Säulen bäuerlicher Betriebe sind und wesentlich zu deren Erhalt beitragen.
Ich fordere, dass die Beiträge aller Menschen auf dem Betrieb sichtbar gemacht, abgesichert und gerecht entlohnt werden. Dafür braucht es eine faire Bezahlung sowie einen Versicherungsschutz für alle mitarbeitenden Angehörigen, eine angemessene Altersvorsorge sowie klare Rechte in Partnerschaften.
Gleichstellung ist kein Luxus, sondern Grundbedingung für eine gerechte und nachhaltige Landwirtschaft. Es ist wichtig, dass Arbeit zählt – im Stall, im Kinderzimmer und überall dazwischen.
Das sind nur einige der vielen Gründe, weshalb ich am 14. Juni gemeinsam mit vielen anderen auf die Strasse gehe – für Sichtbarkeit, Absicherung und Gerechtigkeit: auch und gerade für Frauen in der Landwirtschaft.
Lionne Spycher, Vize-Präsidentin der Kleinbauern-Vereinigung (VKMB)
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