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Bike und Wanderweg Juliertrail

Urnenabstimmung in der Gemeinde Surses zum «Bike- und Wanderweg Juliertrail»
Ich beziehe mich auf das Protokoll der Begehung vom 3. Juli 2022, bei der Vertreter des Gemeindevorstands gemeinsam mit den Alpwirtschaftern die geplante Strecke des «Juliertrails» begutachtet haben. Dort wurde folgendes festgehalten:
«Um Vorfälle zwischen Wanderern, Bikern und dem gealpten Vieh möglichst zu reduzieren ist für die Alpbetreiber das Auszäunen der Strecke ein Muss. Der Zusatzaufwand, welcher durch den Juliertrail im Alpbetrieb entsteht, wird durch die Gemeinde Surses übernommen. Sei es durch Entschädigung oder personelle Unterstützung (z.B. beim Auszäunen).»
Ich möchte in aller Deutlichkeit festhalten: Der Aufwand für das Auszäunen der Strecke von der Julierpasshöhe bis zur Talstation des Skilifts Bivio ist für das Alppersonal und die Alpbewirtschafter weder leistbar noch zumutbar. Die personellen Ressourcen in der Alpwirtschaft sind bereits heute sehr knapp. Gemäss Sicherheitsvorgaben der BUL (Unfallverhütung Landwirtschaft) ist in stark frequentierten Gebieten ein Zweilitzenzaun vorgeschrieben, dieser ist deutlich aufwändiger in Aufbau und Unterhalt als ein gewöhnlicher Bandzaun. Die zusätzliche Arbeit, die laufende Pflege und der damit verbundene Zeitaufwand sind beträchtlich. Diese Aufgaben können von den Alpbetrieben nicht übernommen werden. Die Arbeit und die Kosten dafür müssten konsequenterweise durch die Gemeinde und somit von deren Steuerzahlern getragen werden.
Zudem ist bislang völlig offen, wie Wanderer und Biker sich auf der geplanten, nur 1,5 Meter breiten, eingezäunten Wegführung gefahrlos begegnen oder kreuzen sollen. Konflikte sind vorprogrammiert. Die veröffentlichten Bilder zeigen einen idyllischen Weg, doch es fehlen darin sowohl die Zäune als auch das Vieh, das die Realität auf den Weiden prägen wird.
Solange zentrale Fragen unbeantwortet bleiben, etwa wer für die Zäune verantwortlich ist, wie hoch die effektiven Unterhaltskosten ausfallen, wer sie trägt, und wie die Sicherheit für Mensch und Tier gewährleistet wird , ist der Juliertrail aus Sicht der Alpwirtschaft nicht tragbar.
Ich empfehle deshalb, das Projekt in der Urnenabstimmung vom 18. Mai 2025 klar abzulehnen.
Armin Zimmermann
Alpwirtschaft Suraqua Bivio, Cazis

Armin Zimmermann
07.05.25 - 15:44 Uhr
Leserbrief
Ort:
Cazis
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