Artikel zur Verkehrsunfallstatistik
"35 Kinder unter 15 Jahren wurden in Verkehrsunfälle verwickelt. Die häufigste Ursache für die Unfälle? Kinder zu Fuss! Zwölf Vorfälle verzeichnete die Polizei, davon sechs auf Zebrastreifen. Im Vergleich zum Vorjahr hat es hier einen leichten Anstieg um vier Fälle gegeben."
Wie muss ich das verstehen?
Ursache = Kinder zu Fuss? Ehrlich, weil Kinder zu Fuss unterwegs waren, sind sie verunglückt?! Und dann - selber schuld?? - auf dem Zebrastreifen angefahren worden? Wo sie ja Vortritt hätten? ... irgendwie scheint man mir dort die Schuld am falschen Ort zu suchen.
Und: lese ich das richtig, "leichter Anstieg" um vier auf zwölf Fälle? Also vorher acht Fälle, das heisst, vier Fälle = 50 % (!) Anstieg...?
Dann: Vier schwerverletzte Kinder? Es wird suggeriert, "nur" vier???
Irgendwie komme ich aus dem Staunen nicht heraus, wenn ich dies lese. Das Framing dieses Artikels geht aus meiner Sicht klar in Richtung Victim Blaming (Opferbeschuldigung)."
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Danke, Katja Graf. Ich sehe…
Danke, Katja Graf. Ich sehe es ebenso.
1)
Bloss, was brachten Leserbrief in diesem Sinne in all den Jahren?
Wurde der Verkehr weniger oder gar bahnbrechend geheilt?
Oder wurde der Verkehr – trotz Hoffnung auf Besinnung, Besinnlichkeit während Corona- oder Weihnachtszeit – inzwischen sogar noch deutlich flutender, überbordender, erdrückender?
Thema Sucht:
https://www.suedostschweiz.ch/graubuenden/die-geschichte-einer-ehemalig…
Suchtkranke sehen primär das Suchtmittel, alles andere verblasst.
So sehe ich es auch bei Auto- oder Handy-Sucht. Klassisch: Spielsucht.
Daher werden wohl Themen wie Fussgänger- und insbesondere Kinder-Sicherheit im Strassenverkehr weniger ernstgenommen.
2)
Katja Graf, so wie Sie kritisierte auch Journalist Marco Diener im Infosperber.ch die Wortwahl der Medien-/Polizeiberichte zu Unfällen. Hier ein Beispiel von mir:
"Mutter (tot) kollidiert mit Baustellenfahrzeug"
(das ein 17-jähriger lenkte).
www.blick.ch/schweiz/zentralschweiz/schwyz/unfall-in-lachen-sz-frau-34-…
Im weiteren Text schreibt Blick: Die 34-Jährige überquerte die Strasse zusammen mit einem 62-jährigen Mann. Beide wurden dabei von einem Motorkarren erfasst. Der 62-Jährige erlitt unbestimmte Verletzungen und musste ins Spital gebracht werden, während die Frau tragischerweise noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen erlag. Der 17-jährige Fahrzeuglenker blieb derweilen unverletzt.
3)
Meine Meinung: Heutzutage müssen alle in EINEM System leben bzw. leiden. Das steht dem Diversitäts-Anliegen (und der freien Lebensgestaltung) zuwider. Denn in der Natur hat jedes Lebewesen (Flora, Fauna) seine individuell benötigte Nische, Substrat, Biotop. Nur der Mensch (und erst recht die Umweltleute, die dieses Wort gross posaunten, aber seit Jahren schweigen) bringt nicht den entsprechenden "Systemwechsel".
Leserbriefe/Kommentare "an alle" schreibe ich seit rund 10 Jahren. Offenbar ohne Echo, Effekt.
Mein Fazit: Die Opfer müssten sich zusammenschliessen und SCHUTZgebiete (Nationalpärke für Menschen) fordern, analog den Zwischentiteln im Beobachter-Artikel anno 2000: "Schaffung von Ruhereservaten" und "Koalition der Lärmgeplagten". Oder wie es Kathrin Luginbühl (Verein E-Smog, Hadlikon) fordert: Eine Petition fordert antennenfreie Wohngebiete. Analog "Rauchfreien Zonen".
Schweiz Tourismus listet 11 autofreie Orte schweizweit, im grössten Kanton null.
Mein Vorschlag: Mindestens ein autofreies Dorf in GR für Kinder, die so in der Natur zur Schule GEHEN können. Mindestens ein lärmfreies Dorf für REIZE- (Immissionen-) Empfindliche gemäss SRF-Kassensturz, wo der KSC- (Kantonsspital Chur) Arzt Gregory Fretz das thematisierte.
Differenziertes (Diversität) Wohnen. Beispiele: MCS-Haus in Zürich-Leimbach (15 Wohnungen, viel zu wenige auf die ganze Schweiz bezogen). Oder das Demenzdorf in Wiedlisbach (Nähe Solothurn).
Nun, Katja Graf, ich finde: Es gibt nichts Gutes ausser man tut es.
Ich jedenfalls bin mit meiner Veröffentlicherei im Giesskannenprinzip nicht weitergekommen. Und ich denke, Umweltorganisationen auch nicht, Beispiel: Vor 50 Jahren las ich: "Mit IHRER Spende retten wir den Regenwald." Meines Wissens war der Regenwald aber seit Menschengedenken noch nie so zerstört wie heute.
Was sollten wir aus der Retrospektion lernen prospektiv?
PS: Derlei Prototypen könnten als Vorbild Anreiz sein für Dominoeffekt. Falls ich überhaupt noch einen Heilungshebel, eine Chance, sehe in dieser Welt, dann diesen.