Setzt das ANU die Prioritäten richtig?
In Domat/Ems wird der Boden und in dessen Folge das Grundwasser durch die Ems-Chemie-Deponie mit Giftstoffen belastet. Der Kanton bzw. das Amt für Natur und Umwelt (ANU) will die lästige Angelegenheit mit einer weiteren 4-jährigen Überwachung der Deponie bequem wieder in die Schublade versorgen. Vier weitere Jahren, in welchen der Boden verseucht wird. Typisch Kanton, ja nicht die Ems-Chemie bzw. Frau Martullo mit Auflagen belasten. Bei einem kleinen Bürger hätte das ANU das schon längst gemacht. Ganz nach dem Motto: Die Grossen lässt man laufen, die Kleinen nimmt man an die Kandarre. Was ich mich frage ist, ob das ANU die Prioritäten richtig setzt. Im Prättigau werden unter der Federführung des ANU landwirtschaftliche Böden metertief ausgegraben, darin dann eine wasserspeichernde Erdschicht eingebaut und anschliessend wieder begrünt. Vor dem Hintergrund zunehmender Wasserknappheit an und für sich eine gute Idee. Doch, gibt es nicht Dringendes zu tun? Zum Beispiel zu verhindern, dass Giftstoffe einer Deponie in den Boden und das Grundwasser gelangen? Jeder vernünftig denkende Mensch würde letzteres zuerst in Ordnung bringen. Nicht aber das ANU. Die Klagen der Gemeinde und des WWF gegen den Kanton sind darum ein begrüssenswerter erster Schritt. Es ist aber auch an der Zeit, dass sich die Politik dessen annimmt. Das Problem muss dringend gelöst werden.
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Ich darf kein…
Ich darf kein abschliessendes Urteil fällen, wenn ich die Verhältnisse nicht genau kenne. Doch ist es absolut sicher, dass Ämter vor mächtigen Firmen und der Wirtschaft im Allgemeinen oft kuschen. Unsere Umweltorganisationen getrauen sich viel eher, Schuldige anzuprangern.