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Verkehrsberuhigung Chur

Verkehrsberuhigung à la Chur

In Paris haben die Stimmberechtigten soeben sehr deutlich ja gesagt zur ersatzlosen Aufhebung von 10'000 Parkplätzen zugunsten der Umgestaltung von 500 Strassen in verkehrsberuhigte und sichere Quartierstrassen für grössere Sicherheit und weniger Lärm.
Auch in Chur haben die Stimmberechtigten schon vor vielen Jahren ja gesagt zum Stadtverkehrsgesetz, gemäss dessen Art. 5 die Stadt Massnahmen ergreift «zur flächendeckenden Verkehrsberuhigung, insbesondere in den Wohnquartieren und in der Innenstadt mit dem Ziel einer Reduktion des Motorfahrzeugverkehrs und der von ihm erzeugten Immissionen».
Schüchterne Frage an den Stadtrat. Wann endlich wird die Stadt Chur, so etwa im Loë- und Lürlibadquartier, im Rheinquartier und in anderen Wohnquartieren sowie in der Innenstadt den Willen seiner Stimmberechtigten gemäss Stadtverkehrsgesetz konsequent umsetzen? Am St. Nimmerleinstag?

Peter Hartmann, Trimmis

Peter Hartmann
25.03.25 - 10:51 Uhr
Leserbrief
Ort:
Trimmis
Zum Artikel:
Wie Paris leiser und grüner werden soll (heutige SO)
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Wie kann es sein, dass trotz "Auftrag an den Stadtrat" (September 2021) seitens damaligem Churer Gemeinderat Urs Rettich (alle Gemeinderäte unterschrieben!) betreffend Südumfahrung Chur, deren Lärm UNERTRÄGLICH sei, bis heute die Situation schlimmer statt besser wurde?
Wie kann es sein, dass zu Zeiten von Gesundheits- und Klimaniedergang heute früh (Samstag 29.3.2025) bereits Dutzende grosse Reisebusse auf dieser Churer Südumfahrung in Richtung Lenzerheide brausten? Beispielsweise um 07:49 Uhr ein schwarzer Reisebus (Trauerfarbe angesichts Immissionen?) der Firma URISTIER (Seedorf UR) und ich frage: Aus dem Bergkanton Uri fahren gelangweilte Rentner (in einer x-tonnenschweren Immissionenschleuder), um sich die Graubündner Berge anzuschauen? Wo ist da der Sinn? Wilhelm TELL me why? Ach . . . jetzt rufe ich schon den Bergbauer aus Bürglen (UR) und die Götter in meiner Ohnmacht, denn: das Volk sagte es mir in all den Jahren nicht.

Frau Maissen meinte damals, dass das Verkehrsgesetz nicht justiziabel sei. Das wurde dann von bürgerlichen Politikern ungefiltert nachgeplappert. Der Gemeinderat N. Waser behauptete sogar während einer Podiumsdiskussion, dass das Gesetz zum größten Teil umgesetzt worden sei!! Leben wir in der gleichen Stadt? Das Argument der Nichtjustiziabilität wird dann in der Zukunft wohl für jede Gesetz gelten, wo nicht ein klarer Zeit- und Massnahmenplan besteht, wie z.B. der Gegenvorschlag der Stadtklimainitiative, der in meinen Augen kein Schuss Pulver wert ist. Es besteht außerdem ein großer Unterschied, ob man ein Gesetz nicht umsetzt, oder – wie verschiedene Maßnahmen im Mobilitätsstrategie 30 es tun würden – gegen ein Gesetz verstoßt. Aber unsere Regierung hat sich immer schon durch Nonchalance ausgezeichnet.

Auch wenn ich es kaum glauben kann, haben in Paris offenbar nur vier Prozent der Stimmberechtigten zur neuen Verkehrsordnung abgestimmt, was eigentlich nicht repräsentativ ist (falls dies überhaupt stimmt). Aber Herr Hartmann hat recht: In Paris will man diese Veränderung.
In der Schweiz geht es den Politikerinnen und Politikern nicht um eine rasche Veränderung, sondern sie verzögern beinahe alles so lange wie möglich, so dass man ihnen nichts anhaben kann.

Am St. Nimmerleinstag?
Ja, leider.
Seit wann gibt es das Bundes- (schweizweite) (Verkehrs-) Lärmschutzgesetz. Oder die Lärmliga?
Und? Wurde die Krankheit geheilt, wurde sie besser, oder wurde sie sogar schlechter?
Meine Meinung: Die Menschheit ist auf dem Highway To Hell, und zwar unbeirrbar (geo-politisch eh). Ersichtlich etwa durch die aktuelle ARTE-Doku, wo alte Menschen, die bereits in den etwa 70-er-Jahren für Umwelt-/Gesundheitsschutz kämpften, ihr Scheitern bekennen, und junge Menschen erklären, warum sie mit der Situation überfordert sich sehen. Eigentlich logisch: Warum sollten Junge das schaffen, an dem schon frühere Generationen scheiterten, zumal in einem deutlich weiter fortgeschrittenen Krankheitsstadium?
Übrigens, ich mühe mich bereits seit etwa zehn Jahren ab mit Aufklärungs-/Motivationsversuchen für Heilung. Leider vergeblich.
Dr. Daniele Ganser hat viele hervorragende Seiten. Aber seine liebe "Menschheitsfamilie" finde ich Wishfulthinking, Fehlanalyse. Sogar für meine "Hebel"-Methode sehe ich bisher null Interesse selbst bei der Minderheit der "Umweltbewussten". Na dann . . .
Siehe Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/graubuenden/analyse-verkehrschaos-verstop…
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2024-08-09/gefaehrliche-schul…
Verfassung der Stadt Chur
Beschlossen in der Volksabstimmung am 5. Juni 2005:
https://www.chur.ch/anhang/info/116105
ARTE-Doku:
https://www.youtube.com/watch?v=fYs1E8_E6A8&t=3248s

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