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Krankhaft abgehobener Kapitalismus bei der UBS

Wenn es denn überhaupt einen Beweis dafür gebraucht hat, dass die „Moloch-Bank“ UBS den krankhaften Kapitalismus der vorherigen Grossbanken CS und UBS fortsetzen würde, dann wurde dem letzten Bürger, der letzten Bürgerin der Schweiz mit der Veröffentlichung des Jahreslohnes des Chefs der UBS mit 15 Millionen klar, dass dies in einer ein bisschen diskreteren, jedoch intern fortgesetzten und ganz entspannt zur Schau gestellten Art und Weise offensichtlich der Fall ist. In der Dynamik von ernsthaften, krankhaften Wucherungen, trotzt diese den bereits mehreren, staatlich verordneten „Chemotherapien“ weiter - sogar ohne Rücksicht auf den Wirtsorganismus Schweiz.
Die Arroganz und Abgehobenheit dieser Grossbank scheint sich eine solche unverhohlene Provokation gegenüber den Working Poor, denjenigen die in ihren Augen einfach „pech gehabt“ haben, den vielen Menschen und Familien, die u.a. mit den steigenden Krankenkassenprämien und den Höchstzahlen von kranken Kindern und Jugendlichen ringen, ganz entspannt leisten zu können.
Es ist diese Abgekoppeltheit eines Grossteils der Finanzindustrie von den Menschen, die u.a. typisch ist für einen krankhaften, technokratischen Kapitalismus. Immerhin haben staatlich-politische Regulierungen die Dichte von den regelmässig auftretenden Skandalen bei der UBS mit samt der Kompromittierung des Rufes der ganzen Schweiz zumindest vordergründig verringert.
Es gibt auch eine gesunde - wenn Kapitalismus nicht grundsätzlich als Antithese zu Gesundheit verstanden werden muss - Gegenbewegung, Alternativen in kleineren Banken v.a. mit ethisch-ökologischen und sozialen Strukturen in der Schweiz, bei denen alles bestens funktioniert und die Löhne der Chefetage und der Mitarbeiterinnen und gegenüber den Durchschnittseinkommen der Menschen in der Schweiz sich nicht fundamental unterscheiden. Es gibt sie, die Gegenbewegung mit Augenmass, Verantwortungsgefühl und Tuchfühlung zu den Kundinnen und Kunden. Danke dafür, das wirkt sich lindernd aus.
Besorgniserregend ist allerdings, dass trotz einer aktiveren und glaubwürdigeren FINMA ein Grossteil der Politik und der Gesellschaft gegen über diesen Auswüchsen - wie sie beinahe schon traditionell und längere Zeit in diesem Land existieren - scheinbar praktisch indifferent ist, sie als Kollateralschaden akzeptiert und diese gewähren lässt.
Wir müssen uns also auch weiterhin Sorgen darüber machen, wohin unser Land in seinen Grundwerten in einer weltweit gelebten Beliebigkeit unterwegs ist.

Thomas Rüedi
18.03.25 - 08:18 Uhr
Leserbrief
Ort:
Domat/Ems
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Danke, Thomas Rüedi.
Die Frage ist, was können Leserbriefe bewirken bzw. müsste man nicht einen "Hebel" mitliefern dem Publikum?
Selbst die Interessierten (wohl Minderheit) dürften hilflos mit den Schultern zucken angesichts der Veröffentlichungen seit Jahren (so lange die Meinungsfreiheit überhaupt noch gilt):
https://www.infosperber.ch/wirtschaft/ex-cs-leute-staunen-ueber-ubs-ins…
UBS-Chef Ermotti will nicht, dass Sie derlei lesen:
https://www.infosperber.ch/wirtschaft/kapitalmarkt/ubs-platzierte-in-de…
SVP titelt: AHV-Milliarden aus den USA zurückholen: SP dagegen!
Zitat: Die Linken wollen die AHV-Milliarden den Amerikanern überlassen. Da kann ich nur noch staunen: Die «Fuck you, Mister Trump»-Partei will keine amerikanischen Kampfflieger kaufen – aber dass unsere AHV-Milliarden auf einer US-Bank deponiert werden, soll kein Problem sein?
Meine Meinung: Die USA sind unser Untergang.
«UBS! . . . I Did It Again» (diesmal nicht von Britney Spears):
https://direkt-magazin.ch/schweiz/kma/ubs-widerspricht-eigenem-netto-nu…