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Veranstaltung vom 20.02.: Sollen die Bündner Heime gezwungen werden, assistierten Suizid zuzulassen!

Sollen alle Bündner Heime gezwungen werden, assistierten Suizid zuzulassen?
Am 20.02. fand in Chur eine Veranstaltung des Arbeitskreises «Kein Zwang zur Zulassung von assistierten Suiziden in Institutionen im Kanton Graubünden» mit anschliessender Podiumsdiskussion statt. Wir erfuhren etwas über die gesellschaftliche Entwicklung, die Entstehung von Suizidwünschen und Suizidprävention und die Auswirkungen von assistierten Suiziden auf Heime, Pflegende und Angehörige. Vertreter von Palliative Care und Tecum stellten auch Unterstützungsmöglichkeiten in Graubünden vor, Menschen in einem schwierigen Leidensprozess herauszuhelfen.
Durch die Beispiele von Kanada, Belgien und den Niederlanden wird mir immer mehr bewusst, welche gesellschaftlichen Auswirkungen der assistierte Suizid hat. Er betrifft die Angehörigen, Pflegenden, Ärzte und nicht zu vergessen alle Mitarbeiter in den Heimen. Ein assistierter Suizid hat psychische Folgen, da es nicht ein Begleiten eines natürlichen Sterbeprozesses bis zum Ende ist, sondern ein Eingreifen von Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Jeder Mensch weiss doch im innerlichsten, dass es sich um eine Selbsttötung handelt. Viele Familien sind nachher zerstritten und es gibt Folgen für die nächste Generation. Aus meinen Erfahrungen als Pflegefachfrau gab es gerade am Lebensende viele schöne Erfahrungen, was noch passieren durfte zwischen der Familie.
Für alles haben wir Geld, nur keine Zeit. Es braucht Weiterbildung in den Heimen, damit die Mitarbeiter ermutigt werden und auch Wissen bekommen von erfahrenen Kolleginnen/Kollegen, wenn sie überfordert sind oder einfach Hilfe brauchen im Umgang mit schwierigen Situationen.
Ich möchte an die Politik und Bevölkerung einen Hilferuf geben. Es kann doch nicht sein, dass in einer ethischen Frage durch ein Gesetz für alle bestimmt wird. Ich möchte frei entscheiden, dass ich in ein Heim gehen kann, dass keine assistierten Suizide unterstützt. Es soll das letzte Daheim sein, mit dem Vertrauen in alle Mitarbeiter dort, dass sie mit allen den Weg gemeinsam zum natürlichen Ende gehen.
Was kann ich als junge oder pensionierte Person tun? Freiwilligenarbeit in den Heimen? Wertschätzung den Eltern und der älteren Generation gegenüber? Ohne sie gäbe es die Jungen nicht.
Der Abend hat viele neu sensibilisiert und auch hinterfragt und über Möglichkeiten diskutiert.
Für mich ist Gott der Schöpfer, der das Leben gibt. So entscheidet Gott auch, wann die Zeit vom Leben beendet wird, auch im Leiden.

Cilly Valär
23.02.25 - 18:34 Uhr
Leserbrief
Ort:
Igis
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