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Wetteifern um Fördergeldern

Ich beobachte die aktuellen Entwicklungen in unserer Alpenwelt. Während der Ausbau von erneuerbaren Energien auf privater Basis im Siedlungsgebiet zweifellos wichtig ist, frage ich mich, ob es nicht sinnvoller wäre, unsere Ressourcen mit Fördergelder wirkungsvoller zu nutzen.
Die Greina-Hochebene und andere Gegenden in der Schweiz bieten beispielsweise ideale Voraussetzungen für die Nutzung von Wasserkraft. Wie wir wissen, ist diese Form der Energiegewinnung nicht nur effizient und zuverlässig, sondern könnte auch dazu beitragen, unseren Energiebedarf auf eine wirkungsvolle Weise zu decken. Zudem ist die Umweltproblematik lokal.
Es erscheint mir paradox, dass wir unsere wunderschöne Alpenwelt mit Fördergeldern (Subventionen) und unrentablen Solaranlagen und Windparks, die auch wetter- und windabhängig sind, überziehen, während wir gleichzeitig langjährige effektive und bewährte Technologie ignorieren und für nicht mehr umsetzbar erachten.
Manchmal muss man seine gefasste Meinung über den Haufen werfen, ansonsten ist die Möglichkeit gross, dass man an die Wand fährt. Politiker und Führungspersönlichkeiten haben diese Verantwortung. Aber auch Vertreter von Umwelt-Organisationen müssten in vielerlei Hinsicht ihre zum Teil starren Haltungen überdenken. Und zu guter Letzt sind auch wir Stimmbürger gefragt und können mitbestimmen, wo unsere Steuergelder effektiv zum Wohle aller eingesetzt werden.

Ciril Cavigelli
07.02.25 - 13:01 Uhr
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Ort:
Untervaz
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Man ignoriert einfach den Einfluss des Klimawandels auf die Wasserkraft. Anfänglich wird man von den schmelzenden Gletschern profitieren, aber bald mal wird das Wasser knapp werden.
Es ist auch äusserst naiv zu glauben, dass unsere Nachbarn hoffärtig leiden, wenn ihre Flüsse und Seen austrocknen, während wir das Wasser horten.
Ich jedenfalls würde mein Geld nicht in Wasserkraftwerke investieren und noch weniger in Tourismus. Mit dem Schmelzen des Permafrosts wird das Hochgebirge gefährlich und die Energie zur Produktion von Kunstschnee wird uns mal fehlen.
Wir wollen einfach nicht akzeptieren, dass es einen Paradigmawechsel braucht. Würde man die externen Kosten, die bei der Produktion eines Gutes oder Dienstleistung anfallen, zum Preis hinzufügen, würden wir automatisch weniger und viel bewusster konsumieren und dabei sogar zufriedener sein, weil wir das, was wir als gegeben betrachtet haben, wieder lernen zu schätzen.

1)
leider nimmt das Wasser ab (Quantität vgl. Klimawandel; Qualität vgl. Pestizide, PFAS & Co.),
daher wäre der Ausbau der Wasserkraft schädlich UND sinnlos:
https://www.infosperber.ch/umwelt/energieproduktion/hier-will-das-parla…
https://www.infosperber.ch/umwelt/wasser-gewaesser/im-wasserschloss-eur…
2)
Primär müsste SPAREN Hauptziel sein. Warum tut man das nicht?
Wolfgang Reuss 05.02.2025 - 16:30 Uhr
Ich bin für Stromsparen statt Windräder.
Allerdings nur, wenn das Sparen am richtigen Ort geschieht. Nicht bei der Zimmertemperatur von Vulnerablen (wie gemäss Medien in der "Strommangellage", Wort des Jahres 2022, vom Bundesrat vorgesehen). Sondern bei Verzichtbarem wie dem Vergnügungs-Moto-Verkehr (inzwischen grösser als der Arbeitsverkehr): Milliarden Liter Treibstoff stattdessen für Stromproduktion verwenden. Was ich zwar eine sehr schlechte Art von Stromproduktion finde, aber immer noch besser als es für verzichtbare Kilometer – mit Mikroplastik-Reifenabrieb – zu verwenden.
https://www.suedostschweiz.ch/graubuenden/strassenverkehr-rekordstau-au…
Windräder:
https://www.kein-windpark.de/pfas-ewigkeits-chemikalien/
https://www.youtube.com/watch?v=bWzKuNQ5p_8&t=2903s
Mikroplastik verursacht tendenziell Hirn-/Herz-/Gefässschäden.
https://www.watson.ch/wissen/gesundheit/952975539-immer-mehr-mikroplast…
3)
Apropos "Fördergelder", Ciril Cavigelli:
Weil vor der Volksabstimmung über das 2. Windrad Haldenstein FDP-Martin Bundi und FDP-Jürg Michel (Ex-Direktor Bündner Gewerbeverband) für ein JA weibeln, läuten bei mir alle Alarmglocken. Ich stimme NEIN.

Wahrscheinlich sind Sie noch nie durch die Greina-Ebene gewandert, sonst wüssten Sie, dass die Greina-Ebene eine der schönsten und grössten Hochebenen der Schweiz ist und zu den wenigen noch zusammenhängenden naturnahen Gebieten der Schweiz gehört. Aus diesem Grund wurde die Greina-Ebene als Schutzgebiet in das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgenommen.
Die Wasserkraft ist bereits zu 99% genutzt. Viel Potenzial hat sie nicht mehr. Deshalb müssen andere umweltfreundliche Energiequellen genutzt oder Energie eingespart werden.
Die Behauptung, Sonnen- und Windenergie seien unwirtschaftlich, ist schlicht falsch.

Nein, Herr Cavigelli, die Greina-Ebene wird nicht verschandelt! Es gibt nicht mehr viele alpine Gebiete in dieser Art, die noch unberührt sind. Wir müssen lernen, uns nach der Decke zu strecken, anstatt alljährlich mehr Energie zu verbrauchen. Und wofür verbrauchen wir sie? Etwa für künstliche Intelligenz und Kryptowährungen, beides Einrichtungen, die gigantische Energiemengen verschlingen werden.

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