Verbindungsstrasse A15 Gaster
Was heisst Lebensqualität?
Auch zwei Tage nach dem Verkehrspodium von Uznach habe ich noch viele Fragen an die Befürworter der Verbindungsstrasse. Sie sagen, dass die Strasse für Uznach mehr Lebensqualität bringt.
Heisst mehr Lebensqualität, wenn in Zukunft alle Einwohner*innen von Uznach unter mehr Verkehr und mehr Lärm leiden und nicht mehr nur der Kern?
Heisst mehr Lebensqualität, wenn die gesamte Südseite der Gemeinde zubetoniert und West und Ost von riesigen Brücken eingerahmt wird, wir sozusagen unsere eigene "moderne" Stadtmauer bauen? In welchem Ort sonst führt eine Umfahrung auf der schönsten Südseite einer Gemeinde durch? Wer möchte in all die Wohnungen ziehen, welche unmittelbar an der Verbindungsstrasse geplant sind?
Wird die Sicherheit für die Kinder wirklich erhöht mit der Verbindungsstrasse? Ich bezweifle es sehr, da nach wie vor tausende Autos durch Uznach fahren werden. Da könnte man sicher kurzfristigere und günstigere Lösungen finden (Über-/ Unterführungen, Mittelinseln, Verkehrslotsen..). Ich bin seit 40 Jahren Lehrerin und wir Lehrpersonen (und vor allem auch die Eltern) lernen mit den Kindern, wie sie sich im Strassenverkehr verhalten müssen. Dieses Lernfeld, diese Kompetenz brauchen sie nämlich nicht nur in Uznach!
Warum sass sogar auf dem Podium ein Schmerkner, der uns erklären wollte, was das Beste für Uznach ist? Er wäre wie alle aus den Nachbargemeinden Nutzniesser der neuen Strasse. Wir Uzner müssen aber mit der Verschandelung der Natur leben.
Ich bin sehr enttäuscht, dass weder der Gemeinderat, noch die Befürworter sich je darum bemüht haben, der Bevölkerung wirklich aufzuzeigen, wie die Strasse draussen in der Natur aussehen würde.
Dies haben aber die Mitglieder der IGMRU geschafft, welche keine Arbeit und keinen Aufwand gescheut haben, uns Bürger*innen mit Visualisierungen und dem Abstecken der Strasse wirklich 1:1 zu zeigen, wo die Strasse durchführt und welche Dimensionen sie haben wird. Ein herzliches Dankeschön dafür!
Liebe Uzner und Uznerinnen, bitte findet Zeit, um euch in den nächsten Tagen selbst noch ein echtes Bild über die geplante Strasse zu machen, indem ihr die abgesteckte Strecke von West nach Ost abläuft.
Ich bin sehr überzeugt, dass der Nutzen der Strasse im Verhältnis zu dem, was wir an unserem Naherholungsgebiet verlieren werden, viel zu klein ist!
Ich werde am 24. November sicher ein NEIN in die Urne legen.
Susanne Baumgartner, Uznach
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