Tageskommentar Pierina Hassler vom 12. September
Ein Kommentar stellt selbstverständlich eine persönliche Meinung dar, doch sollte Frau Hassler trotzdem bei den Fakten bleiben. Fakt ist, dass die Missbrauchsstudie 1002 Fälle von sexuellem Missbrauch in der Katholischen Kirche behauptet, diese aber nicht belegt – von wenigen Ausnahmen abgesehen. Dass die «Kirchenspitze vertuschte, log und verschwieg» und dass ihnen die Opfer «völlig egal» waren, ist eine unbewiesene und ehrverletzende Unterstellung. Es wurden auch keine wichtigen Akten «entsorgt», sondern gemäss geltendem Kirchenrecht ältere Akten vernichtet, nachdem auf einem Dokument der Inhalt der Akten mit den wichtigsten Angaben festgehalten worden war. Als Journalistin sollte Frau Hassler den Unterschied zwischen berechtigter Kritik und haltlosen Vorwürfen kennen. Dass es in der Katholischen Kirche zu sexuellen Missbräuchen gekommen ist, ist eine Tatsache. Doch die Kirche hat – und das nicht erst seit der Missbrauchsstudie – zahlreiche Schritte zur Missbrauchsbekämpfung unternommen (Anlaufstellen für Opfer, Entschädigungszahlungen, Prävention usw.). Darüber schweigt sich Frau Hassler aus. Es drängt sich der Eindruck auf, dass es Frau Hassler in ihrem Kommentar weniger um den Missbrauch als um eine Abrechnung mit der Katholischen Kirche geht.
Rosmarie Schärer, Theologin
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Tja, manchmal schmerzt die…
Tja, manchmal schmerzt die Wahrheit!