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Stromversorgung

Im Jahre 2010 hat die NOK, heute Axpo, eine Bewilligung für den Bau eines AKW der neusten Generation beantragt. Die NOK wusste, dass man nach 2020 die AKW Mühleberg und Beznau abstellen muss und dass die Stromversorgung dann nicht mehr gesichert ist. Die NOK wusste, dass man für den Bau eines AKW von der Bewilligung bis zur Inbetriebnahme 10 Jahre braucht.

Kurz nach Fukushima hat Doris Leuthard die Energiestrategie 2050 bekannt gegeben. Gemäss ihren Berechnungen braucht die Schweiz kein neues AKW. Sie hat die Abstimmung gewonnen.

In den folgenden Jahren wurden mehrere Projekte für den Ausbau der Wasserkraft schubladisiert. Die Erhöhungen bestehender Staumauern wurden jahrelang verzögert.

Jetzt leben wir im Jahr 2023. Unsere 9-Millionen-Schweiz steuert mit einer Kraftwerksinfrastruktur für 6 Millionen Menschen auf den Blackout zu. Um Aktivität vorzutäuschen sollen nun unsere Landschaften mit hochsubventionierten Solarzellen und Windräder zugepflastert werden. Diese produzieren wetterabhängig gelegentlich kleine Mengen teuren Strom. Wann nimmt die Politik ihre Verantwortung wahr, eine sichere Stromversorgung für 9 Millionen Menschen aufzubauen?

Pia Thoma, Rueun

Pia Thoma
16.11.23 - 22:01 Uhr
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Rueun
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Über Schönheit und Geschmack kann man sicher geteilter Meinung sein. Die einen finden den rauchenden Schlot eines Atomkraftwerks und die endlos hohe Betonwand eines Stausees schön, die anderen die schlanke Struktur einer Windkraftanlage und die Solarzellen auf einer Lawinenverbauung.
Über die fachliche Richtigkeit von Aussagen gibt es nur ein Richtig oder Falsch.
Erstens: Am 21. Mai 2017 hat das Volk das revidierte Energiegesetz angenommen. Es soll den Energieverbrauch senken, die Energieeffizienz steigern und die erneuerbaren Energien fördern. Zudem wird der Bau neuer Kernkraftwerke verboten. Damit kann die Schweiz ihre Abhängigkeit von importierten fossilen Energien reduzieren und die einheimischen erneuerbaren Energien stärken.
Zweitens: Warum produzieren "Solar- und Windanlagen" in der Schweiz zu wenig Strom? Die Antwort ist einfach: Weil zu wenig Anlagen gebaut wurden. Dank dem massiven Widerstand einer populistischen Partei, die jeden Ausbau mit Falschinformationen bekämpft.
Drittens: Windenergie hat ihre maximale Ausbeute im Winter, genau dann, wenn wir am meisten Energie brauchen, und Solar- und Windenergie kosten nur einen Bruchteil des Stroms aus Atomkraftwerken.
Viertens: (geht an Hern Steinmann): Die Windenergie in Dänemark spielt eine sehr wichtige Rolle in der Stromerzeugung des Landes: 2022 wurden ca. 55% des dänischen Strombedarfs durch Windkraftanlagen gedeckt, die damit die wichtigste Quelle für elektrische Energie waren. Der Anteil der Windenergie von 55% ist mit Abstand der höchste in Europa, der zweithöchste Wert wird von Irland mit 34% erreicht. ....

Es geht doch .... wenn man will!

In Dänemark forscht ein kleines Unternehmen (Copenhagen Atomics), das sich aus der TU Dänemark
ausgegründet hat, an einem Salzschmelze Konzept. Bei den nicht-wassergekühlten SMR-Konzepten, die bspw. Salzschmelzen
Brennstoffe einsetzen wollen, stellt die Produktion die Reaktorhersteller vor grössere Herausforderungen, da diese Brennstoffe erst noch erforscht und entwickelt bzw. ausreichende Produktionskapazitäten bereitgestellt werden müssen 

SMR: Small Modular Reactors

Herr Steinmann
Letze Woche wurde bekannt, dass das Nuscale-Projekt in den USA eingestellt wird. Mangels schlechter Wirtschaftlichkeit und es sei auch höchst unwahrscheinlich, dass sich genügend Kunden für die Technologie finden werde. Klar. Weshalb sollte auch weiter in Atomkraft investiert werden, wenn es mit Solar- und Windenergie eine Null-Grenzkosten-Technolgie gibt? Da PV-Module einen negativen Temperaturkoeffzienten besitzen, ist diese Technologie prädestiniert für den Schweizer Winter.
Atomstrom ist für Leute, die in selbstverschuldeter Abhängigkeit leben wollen.
Grüsse

Es gibt viele Politiker, die ihre Verantwortung wahrnehmen, aber keine Mehrheit bekommen gegen die Linksgrünen und teilweise Mitte. Eigentlich müsste das AKW - Verbot aufgehoben werden und wieder erlaubt sein über neue Technologien nachzudenken.
Die Schweiz sollte am Forschungsprogramm der Dänen mitmachen, die schon sehr weit sind mit kleinen Kraftwerken. Wenn wir so weitermachen, werden wir abhängig sein von russischem Atomstrom!

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