Churer Netto Null Ziel
Die Absicht der Stadt Chur, netto null Treibhausgasemissionen bis 2050 zu erreichen, sind erfreulich. Als Eigentümerin der IBC trägt die Stadt massgeblich dazu bei, dass klimafreundlicher Strom aus der Steckdose kommt und die Häuser erneuerbar beheizt werden. Auch der Stadtbus findet seinen Platz im Masterplan und setzt zukünftig auf erneuerbare Antriebssysteme.
Was im Artikel nicht erwähnt wird, sind sämtliche Emissionen, die nicht aus Energie stammen, sowie Emissionen, die nicht unter der Kontrolle der Stadt sind. Im Fachjargon spricht man von Scope 3 Emissionen. Darunter fallen im Fall der Stadt Chur etwa die Beschaffung in der Verwaltung, die Anreise der städtischen Angestellten oder ausgegebene Mahlzeiten in Schulen, Altersheimen, Spitälern usw.. Unternehmen übernehmen zunehmend die Verantwortung für ihre sogenannten «indirekten Emissionen». Es ist zu hoffen, dass auch die Stadt Chur dies tut und sich bei ihrem Netto-Null-Ziel nicht auf die Vermeidung der Emissionen aus Energie beschränkt.
Politiker-/innen operieren…
Politiker-/innen operieren mit Jahreszahlen, an denen sie längst nicht mehr im Amt sind. Es werden Versprechungen gemacht, die man beliebig lang hinauszögern kann. Vielleicht heisst es in zehn Jahren, das Ziel werde erst 2060 oder 2070 erreicht? Leere Versprechungen dienen den Politiker-/innen dazu, dass sie jetzt gewählt werden für etwas, dass man vielleicht nicht erreicht.