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Interview mit Graubünden Tourismus CEO Martin Vincenz

Danke für dieses gut geführte Interview mit Martin Vincenz, es hat mich zum Nachdenken angeregt. Letztlich ist er «leitender Angestellter im öffentlichen Dienst» und führt seinen «Kernauftrag» aus [ mehr Gäste in den Kanton bringen]. Ist mehr noch zeitgemäss? Als Tourismusunternehmer im Surses stellen sich bei mir zwei Fragen:

1. Wachstum: Wozu soll - bei prognostizierter «grösster nationaler Abwanderungsentwicklung» - ein Wachstumsziel statt einer «guten Entwicklung auf hohem Niveau» angestrebt sein? Was wären die Folgen? Klar scheint: Grossraum Chur boomt weiter, der Rest wird mehrheitlich mir starkem Aderlass zu kämpfen haben.

2. Nachhaltigkeit: Ich erwarte von Graubünden Tourismus, dass (neue) Zielgruppen in primär nahen Regionen - also nicht Fernost - akquiriert werden ... die langfristig weniger CO2-ausstossende (Flug-)Mobilität würde das schon richten? Wie viel seines CEO-Salärs ist Herr Vincenz bereit - z. B. für Reduktion von 30 % CO2 bis 2035 - darauf zu wetten?

Sollten wir - die Tourismusbranche und die Bevölkerung des Kantons - uns nicht ernsthaft(er) und vertieft mit Ökologie & Nachhaltigkeit auseinandersetzen sowie unsere prioritären Ziele & Werte überprüfen?

Thomas Aepli
05.03.23 - 21:19 Uhr
Leserbrief
Ort:
Parsonz
Zum Artikel:
«Graubünden-Ferien-CEO: «Wir wollen den Bündner Tourismus breiter abstützen»» vom 4.3.23
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Danke, Thomas Aepli. 
Fragen wie Ihre stelle ich seit etwa acht Jahren. Leider vergeblich. 
Warum?
1.) Die Frage nach dem Warum – müssten die Steuerzahler ("Souverän") stellen bzw. beantworten. Oder deren "Delegierte" (Politiker). Aber auch da sehe ich praktisch nichts. Sogar der jahrelang (wenn auch nur als Wort) gehypte "Gesundheitstourismus" scheint beerdigt (jedenfalls las ich entsprechende Schlagzeilen seit Jahren nicht mehr).
2.) Warum? Nicht-Können? Nicht-Wollen (denn die Lösungsvorschläge wurden denen mitgeteilt)?
Meine Mutmassung: Bündner Tourismus, wozu sich anstrengen, wenn die Subventionen und Steuererleichterungen eh fliessen? Fliessen wie der Spöl im Nationalpark, der (Stand 6.3.2023) auf seiner Website wirbt: "Der Schweizerische Nationalpark ist eine einzigartige Naturoase, in der sämtliche natürlichen Prozesse uneingeschränkt wirken können", obwohl SO 20.3.2020 schlagzeilte: "Vergiftung im Spöl ist dramatisch" und "Im Spöltal wurde ein totes Uhu-Weibchen mit extrem hohen PCB-Werten gefunden".  
Haufenweise das, was ich Widersinn zum Fremdschämen finde, wie: Fotografierverbot Bergün; Fernost-Märkte erschliessen versuchen; Massen(verkehrs)tourismus; Verkehrsfluten-Umfahrungsstrassen-Boom (statt Rückbau und Renaturierung); Partnunsee-Bungalows: die beworbene "Unberührtheit" durch "Massen-Touch" konterkarieren; Beispiel Leserbrief 11.3.2021 über den via Volksabstimmung abgelehnten Wirtschaftspark Rätikon: "An jedem schönen Wochenenden ist Partnun bereits heute vollkommen von Ausflüglern belagert."
Fragen Sie doch mal den GRF-CEO, was ich seit acht Jahren (seit ich hier schreibe) frage: "Schweiz Tourismus listet elf autofreie Orte in der Schweiz, aber NULL im grössten Kanton, Graubünden." Warum?
Meine fundierte Kritik (und Therapieempfehlungen) seit acht Jahren wurden nicht erhört. Obwohl quasi das Gegenteil in der Zeitung steht: Regierungsrat Parolini wies GRF mindestens seit 2016 an, Kundenwünsche zu erfüllen, am GRF-Neujahrsapéro maximierte er seine Anweisung: «Parolini erwartet BEDINGUNGSLOSE Ausrichtung auf KUNDENBEDÜRFNISSE» (SO 4.1.2017 Seite 3).
Aber eben: Wen interessierts? 
Liegts an meinen desaströsen Erfahrungen, dass ich den Ursprungs-Zeitungsartikel las als: 
«Graubünden-Ferien-CEO: «Wir wollen den Bündner Tourismus breiter abstürzen»» vom 4.3.23
Zitat aus Leserbrief: "Was wären die Folgen? Klar scheint: Grossraum Chur boomt weiter, der Rest wird mehrheitlich mir starkem Aderlass zu kämpfen haben."
Wenn irgendwo im "Rest" mir Asyl (Alternative) angeboten würde, ich würde sofort aus "Boom-Chur" fort.