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Bündner Lobbyarbeit im Bundesparlament

Die Lobbywatch listet für Ständerat Martin Schmid bezahlte Verwaltungsratsmandate in den Bereichen Baugewerbe, Energieversorgung, Economiesuisse, Öl-/Gasindustrie, Versicherungen, Advokaturen/Treuhand, Bildung/Wissenschaft und fünf weiteren, darunter eines im Bereich Pharma. Das hört sich an wie eine Vollzeitbeschäftigung. Verwaltungsrat als Hauptberuf? M. Schmids Argument («Wer mehrere Mandate hat, ist unabhängiger, als jemand, der nur ein Mandat hat und dieses unter keinen Umständen verlieren darf.» ) ist Unsinn. Um solche Mandate kann man sich nicht bewerben: Man wird angefragt, weil man Parlamentarier ist und damit in einer starken Position, die Interessen des Unternehmens zu vertreten. Das ist ja die primäre Aufgabe eines Verwaltungsrats. Dafür braucht man keine profunden Fachkenntnisse. Ich denke, dass jedes Mitglied des Bundesparlaments umworben wird, nur dass viele – vor allem linke Politiker aber auch SVP-Hardliner wie R. Köppel und T. Aeschi, ablehnen, weil Interessenskonflikte unvermeidbar wären.
S. Engler kritisiert, dass die Lobbywatch nicht zwischen kleineren und grossen (bezahlten) Mandaten unterscheidet. Wo finde ich auf seiner Webseite Zahlen über diese Einkünfte?

Fritz Schulthess
27.10.22 - 11:59 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Suedostschweiz, 26. Oktober 2022, Bündner Ständeräte tanzen auf vielen Hochzeiten
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