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Verbot von Holzheizungen wegen Pariser Klimavertrag

Kein Weg führt an einer Netto-Null-CO2-Welt vorbei. «Null ist gleich Null», sagte ETH Klimaforscher Reto Knutti. Energien aus Energieträgern, welche CO2 emittieren, müssen verboten werden, da CO2 nicht zerfällt. Solange wir ausstossen, nimmt die Menge zu. Es ist wie in der Badewanne. Wenn ich den Hahn auf halb offen zudrehe, steigt der Wasserspiegel dennoch. Er steigt erst dann nicht mehr, wenn ich ganz zudrehe. Klimawirksam sind deshalb nur Massnahmen, welche den CO2-Ausstoss auf null reduzieren.
Holz verbrennen ist deshalb doppelt doof. Erstens, Kohlenstoff wird als CO2 rausgeblasen und zweitens, der Baum, der es aufnehmen sollte, geht dabei in Rauch auf. Die nachwachsenden Bäume sind nicht fähig, die freigesetzte CO2-Menge so rasch aufzunehmen. Es entsteht eine hohe CO2-Konzentration in der Luft. Der Klimakollaps finden statt, noch bevor neue Bäume das freigesetzte CO2 wieder gebunden haben.
«Strom durch Braunkohle ist das Dreckigste und CO2-Intensivste, das es gibt“, sagt Reto Knutti auf gogreen.ch. Holz weist eine ähnlich hohe Kohlenstoffintensität wie Kohle auf, durch den niedrigeren Brennwert wird jedoch mehr Biomasse benötigt, um dieselbe Menge an Energie zu erzeugen. Im Holzverbrennungsprozess entstehen mehr Emissionen als durch die Verbrennung von Kohle. Wir sind als Bevölkerung jahrzehntelang dem Irrglauben aufgesessen, dass Holzverbrennung richtig, natürlich und klimaschonend wäre - das Gegenteil ist leider der Fall. Holzheizungen werden durch die dümmste Energie- und Umweltpolitik, die es gibt, gefördert.

Julius Candinas
08.09.21 - 18:37 Uhr
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Ort:
Chur
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Wenn man extra Zugewiesene Flächen benutzt, um dort Firstwirtschaft zu betreiben, dann wird in dem Holz, welchses dort wächst CO2 gebunden. Verbrennt man dieses Holz wieder, so wird dieses CO2 wieder freigesetzt. Das ganze bildet also einen Kreislauf. Wenn man also von den Feinstoffemissionen absieht, welche bei sauberer Verbrennung minimiert werden, so ist ein Holzofen /Pelletheizung CO2 Neutral, so lange man nur das Verbrennt, was wieder nachwächst, was auch aus Ökonomischer Sicht Sinn ergibt.

Ich gratuliere zu Ihrem Beitrag.
Holzheizungen (Pellets und Co.) werden fälschlicherweise als " klimaneutral" bezeichnet.
Diese Dreckschleudern müssten schon längsten abgeschafft werden. Jeder Trottl weiß, dass beim Abbrennen von Holz enorme Schadstoffe entstehen. Abgesehen von den ökologischen Schäden in den Forsten, den Aufwand für die Produktion und der Logistik.
Ich lebe auf 1000 nm. Es gab nie - auch nur den geringsten Geruch von Rauch in der Luft.
Vor einem Jahr wurde eine Pellets Anlage installiert. Seit der Zeit stinkt der ganze Berg.
Auch die laufenden Betriebsstörungen sind ein Graus.
Im kommenden Frühjahr wird diese Dreckschleuder wieder entfernt und gegen eine Wärmepumpe ersetzt.

Damit du mal ein positives Feedback bekommst :-) Ich bin ebenfalls für den Verbot von Holzheizungen, auch wenn das romantische Kaminfeuer fehlen wird. Dein Artikel soll provozieren und zum nachdenken anregen, beides hast du geschafft, weiterso.

Richtig, und wer glaubt aus dem Kamin einer Holzheizung entweiche nur CO2 irrt sich gewaltig.
Ökonomisch und Ökologisch ist eine Ölheizung immer noch das beste.

Eine Holzheizung ist nicht vergleichbar mit einer Holzpellets-Heizung. Die Verbrennung und der Wirkungsgrad sind wesentlich besser. Darum braucht es auch keine Filter wie bei einer Holzheizung. Darum sind Feuer im Freien wie früher auch verboten.
Wenn die Feuer so schädlich sind, dann können wir alle Massnahmen vergessen für dieses Jahr, denn dann haben die enormen Waldbrände weltweit alles zu Nichte gemacht.

Richtig, Julius Candinas.
Und die grösste Holzverbrennungsanlage der Schweiz erquickt die Atmenden in Ems und um Ems und um Ems herum (Martullo lässt grüssen).
Dass in der Stadt Chur tolle riesige Bäume (Funktionen wie Kühlung und Staubfilter) gefällt wurden, und als "Ersatz" Bonsai-Zahnstocher uns angebiedert werden (bei denen ich zudem die Lebensdauer skeptisch sehe),
dass an einem Kantonalen Gebäude in Chur eine grossflächige Efeufassadenbegrünungs-Vogelzufluchtsparadiesoase vernichtet wurde, obwohl sie jahrzehntelang (!) dort bestand und sich die kantonale Behörde nun offensichtlich weigert, diese wiederherzustellen, obwohl ich ihnen eine Dokumentation insbesondere deutscher Fachstellen lieferte, die belegt, dass das fachlich erfolgreich machbar und für Lebewesen (inklusive Einwohner Churs) und Flora eine Wohltat wäre,
mir dieselbe Behörde aber erklärt, wie enorm umweltbewusst und fortschrittlich sie sei,
finde ich eine Verhohnepiepelung des Volkes.
Aber Leute, ich fürchte, das haben wir verdient, wir gehen einfach viel zu wenig auf die Barrikaden – und das im Lande Wilhelm Tells. Wir lassen es mit uns machen, wir lassen es geschehen, bis es um uns geschehen ist.

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