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Alles ist machbar - oder eben nicht

20. Jahrhundert. Ein Zeitgenosse schrieb in den 1960er Jahren; der klassischen Epoche der Naturforschung scheint eine Zeit „alles ist machbar“ anzuschliessen. Schliesslich betraten Amerikaner ja auch den Mond. Ein Basler Internist war der Auffassung, es wird zu Beginn des 21. Jahrhunderts keine Viruskrankheiten mehr geben. Die Menschheitsgeisseln Krebs und Herztod werden besiegt. Sogar ein Gen wurde isoliert, das der „Mensch nach Mass“, das „Genie auf Wunsch“ und die „willkürliche Manipulation des Lebens“ möglich macht. Die kontrollierte Kernfusion wird das brennende Weltproblem „Energie“ lösen, hoffnungsvolle Ansätze gibt es. Das Wachstum der Weltbevölkerung macht es schon bald notwendig, in die Wüste und Arktis auszuweichen. Unfruchtbare Zonen und natürliche Kräfte, die ungenutzt blieben, werden fruchtbar und nutzbar gemacht. Flüsse werden umgeleitet oder gestaut. Flugzeuge werden Wirbelstürme attackieren und sie auflösen. Wo Regen fehlt, wird man künstlich für Niederschlag sorgen.

21. Jahrhundert. Kürzlich wurde gesagt uns entgleitet die Kontrolle über das Wetter. Das hört sich so an als könne der Mensch schon lange das Wetter kontrollieren. Wie kann der Mensch das Wetter kontrollieren, z. B. mit CO2, wenn die grüne Natur täglich der Atmosphäre Milliarden Tonnen CO2 entzieht und täglich nur Bruchteile dessen aus technischer Verbrennung der Atmosphäre zurück gibt? Wie kann der Mensch das Wetter kontrollieren, wenn ihm die riesigen Energien dazu fehlen? So war die Kontrolle über das Wetter nur ein Traum. Es bleibt eben bei der ewigen Wahrheit „nicht alles ist machbar“.

Annahme und Wirklichkeit. Seit Jahren wird von einem menschengemachten Klimawandel gesprochen. Warum wird eigentlich diese Annahme viel höher gewichtet als die bekannte, globale Umweltverschmutzung? Diese ist derart weit fortgeschritten, dass schon grosse Teile der Biosphäre schwer erkrankt oder sogar verloren sind. Die Ursache liegt aber nicht beim CO2. Niemand kann es leugnen, hier ist tatsächlich im Gegensatz zum Wetter die Kontrolle entglitten. Die Politik sollte den richtigen Gang einschalten.

Quelle: Weltpanorama 1969

Max Matt
19.08.21 - 10:55 Uhr
Leserbrief
Ort:
Altstätten
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Warum immer Klimawandel und Umweltverschmutzung gegeinander auszupielen?
Sie haben die gleichen Ursache: Der Mensch!
Dreck produzieren, Dreck nicht entsorgen ergibt Umweltverschmutzung.
CO2 masslos produzieren ergibt Klimaerwärmung.
Herr Matt: Packen Sie das Problem an, anstatt Ihre Mitmenschen mit Leserbriefe zu bombardieren!