Auto-Überschwemmung
Wer kennt es nicht. Jedes Jahr zu Ferienbeginn gibt es massiven Reiseverkehr in den Süden und nach Ferienende zurück in den Norden. Die Folgen sind Stau auf der A13; Chur in Richtung Reichenau, Thusis in Richtung Chur vor dem Islabella Tunnel, Chur Süd in Richtung Chur Nord, Anschluss Landquart und so weiter. Die heutigen Navis empfehlen dem Autofahrer automatisch Ausweichrouten mit möglichen Zeiteinsparungen. So kommt es vermehrt dazu, dass auch die Kantonsstrassen durch Rhäzüns, Bonaduz, Domat/Ems, Zizers usw. mit Autos überschwemmt werden. Am Samstag, 24. Juli, war es wieder soweit. A13 Chur – Reichenau: Stau. Sofort verlagerte sich der Verkehr auf die Kantonsstrasse. Dies führte zu Stau von Chur durch Domat/Ems bis Reichenau. Um den Stau auf der Kantonsstrasse in Domat/Ems zu umgehen, fuhren die Automobilisten nun durch die Quartiere über den Golfplatz nach Reichenau. Diese Schleichwege wurden nicht nur von Einheimischen genutzt. Dank dem Navi fuhren Autofahrer mit ausserkantonalen Nummernschildern, Autofahrer mit blau und gelb gekennzeichneten Nummernschildern durch die Quartiere. Es ist genug! Ab einem bestimmten Verkehrsaufkommen soll die Durchfahrt durch die Dörfer gesperrt werden. Autofahrer, die den Stau umfahren wollen, sind wieder auf die A13 zurückzuführen. Stellen Sie sich vor, die Ambulanz oder die Feuerwehr werden gerufen und kommen, wegen den «Stauumfahrern» verzögert am Zielort an und unter Umständen zu spät. Hier ist die Politik gefordert, sofort zu handeln und konkrete Massnahmen einzuleiten. Die Einwohner der betroffenen Dörfer sind vor den «Stauumfahrern» zu schützen.
Im Mittelalter hatten wir…
Im Mittelalter hatten wir die Beulenpest, im Endzeitalter die Autopest alias Umfahrungswahn. Deswegen bin ich auch gegen die Umfahrung Sta. Maria. Dass die Gemeindepräsidentin Val Müstair, Gabriella Binkert Becchetti, einerseits in einem Leserbrief klagt, sie "ersticke an den Autoabgasen in Sta. Maria", andererseits aber den "Benzingeruch" lobpreist als Mitfahrerin des Motorräder-Corsos, finde ich typisch für Graubünden: siehe meine Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2021-06-30/mit-motorengeheu…
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2021-05-31/historische-toef…
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2021-07-21/bahnhofstrasse-lan…
Ohne Autoimmissionen sollte nur leben dürfen, wer selbst keine (vermeidbaren) verursacht, das nennt man Verursacherprinzip (wird stets gefordert, aber wann endlich mal verwirklicht in unserer armen Welt?).
Wovor flüchten denn all die Fahrenden?
Vor einer Wohnumgebung, die (wie ich bestätigen könnte) weit vom Paradies (Gesundheit) entfernt ist (deswegen sterben ja auch nicht nur die Arten), aber durch die Fahrermassenbewegung – effizienter als jede Klimabewegung – sich ständig weiter verschlechtert)?
Vor sich selbst?
Quartiere oder ganze Dörfer könnten sich vor Transitschleichern schützen, indem sie Zutritt nur für Bewohner und Inhaber von Besucherkarten ermöglichen, oder vereinfacht gesagt, indem sie sich für autofrei erklären: Zufahrt nur noch für Rettungsfahrzeuge, Handwerker, Schwerbehinderte; wenn überhaupt noch Autos, dann peripheres Parking wie in Saas Fee. Dass der grösste Kanton null autofreie Orte hat, die Schweiz aber momentan elf gemäss Schweiz Tourismus, finde ich eine Schande, aber das schreibe ich seit Jahren, meinen Sie, auch nur EIN Politiker in GR hätte mal den Aufstand geprobt deswegen?
Meinen Sie, DAS oder mein Edental-Projekt hätte schon mal jemand aus der Klimabewegung angesprochen (bzw. mal einen "Öko-Sawiri" dafür rekrutiert; denn der konventionelle Sawiri baute ja auch quasi ein Tal neu, Andermatt)?
Nein: Diese Leute bemalen Steine oder hocken am Paradeplatz.
Meine Güte.