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Nein zur Streichung der Mutterschaftsbeiträge

Mussten Sie als junge Familie Mutterschaftsbeiträge beantragen? Nein, dann waren sie in der glücklichen Lage, dass sie genügend Einkommen für Ihre Familie hatten. Doch Familien oder Alleinerziehende, die in schwierigen finanziellen Verhältnissen leben und sich eigentlich über die Geburt ihres Kindes freuen könnten, haben Existenzängste. Kann ich mich in den ersten Monaten genügend der Betreuung meines Neugeborenen widmen? Kann ich mir eine Babypause finanziell leisten? Wer schaut nach meinem Kind, wenn ich nach dem Mutterschaftsurlaub von 14 Wochen wieder Vollzeit arbeiten muss? Denn Krippenplätze sind nicht für jeden zahlbar! Einige Frauen brechen, aus diesen Existenznöten heraus, gar ihre Schwangerschaft vorzeitig ab. Für solch schwierige finanzielle Situationen gibt es seit 30 Jahren die Mutterschaftsbeiträge im Kanton Graubünden. Während rund 10 Monaten können Eltern oder Alleinerziehende in schwachen finanziellen Verhältnissen diese Unterstützung beantragen. Dies haben in den letzten 10 Jahren jährlich durchschnittlich rund 250 Personen in Anspruch genommen; mit einem jährlichen Aufwand für den Kanton von Fr. 800'000.-. Das ist kein riesiger Betrag, aber knapp 5 % aller Familien bzw. Alleinerziehenden im Kanton konnten damit wenigstens die ersten Monate ohne Existenzängste über die Runden kommen! Nun will der Grosse Rat diese Unterstützung streichen und solche Familien in die Sozialhilfe drängen. Dieser Wechsel hätte für die Betroffenen aber erhebliche Verschlechterungen zur Folge. Und aus der Sozialhilfe wieder herauskommen ist enorm schwierig! Sagen wir Nein zum Sozialabbau auf Kosten der Ärmsten und Nein zur Abschaffung der Mutterschaftsbeiträge!!

Kathrin Pfister
01.06.21 - 14:26 Uhr
Leserbrief
Ort:
Domat/Ems
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