Standortfeindliche Entscheidungen beim Kanton Graubünden

Mit grossem Erstaunen habe ich von der Verfügung des Gesundheitsamtes betreffend Bewilligungspflicht für Lager in Graubünden diesen Sommer Kenntnis genommen.

Eine solche Verfügung kommt meines Erachtens zum total falschen Zeitpunkt und diskriminiert einheimische Lagerhäuser massiv und bringt ihnen gegenüber dem ganzen Rest der Schweiz massivste Nachteile.

Als letzten Oktober die Fallzahlen durch die Decke gingen, hat sich beim Kanton niemand über volle Lagerhäuser, dank funktionierender Schutzkonzepte notabene ohne einen einzigen bekannten Coronafall, Gedanken gemacht.

Nun, da die Zahlen tief sind und täglich rapide sinken, werden unsere Gäste mit einer Bewilligungspflicht konfrontiert, die einige Lager vor unüberwindbare Hindernisse stellt und zu weiteren schmerzhaften Stornierungen führt. Diese Lager werden sich ausserhalb des Kantons vielleicht neue Häuser suchen und diese auch finden.

Des Weiteren wird eine Testpflicht verfügt. Gegen Tests an sich habe ich nichts einzuwenden.
Das grosse Aber in dieser Hinsicht ist jedoch, dass der Kanton keine Hand bietet für ein einfaches Verfahren. Wir als Betrieb können unsere Mitarbeiter wöchentlich per Spucktest testen und in einem einfachen Prozess die Ergebnisse erfahren.

Weshalb der Kanton sich weigert, den Lagerhäusern mindestens in dem Bereich zu helfen und für die erforderlichen Tests im Rahmen der Betriebstestungen Spucktests anbietet, ist ein weiteres Rätsel im wirtschaftsfeindlichen Verfügungsdschungel und wird ein weiterer Grund für Stornierungen sein.
Mit einer ganzen Schulklasse zwecks Testung zum Dorfarzt ist ein sehr unrealistischer Gedanke.

Im Zuge der Lockerungen des Bundes rufe ich dazu auf, beim Kanton ebenfalls über Lockerungen der Verfügung nachzudenken und den bereits geplanten Lagern und unserem Tourismuskanton doch noch eine Chance zu geben.

Immerhin waren es wir Bündner, welche im Winter fast schon piratenhaft die Lifte drehen liessen und mit offenen Terrassen positiv von uns reden machten.

Roberto Deragisch
Betriebsleitung Pradotel Churwalden