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5G-Antennen auf Kirchtürmen

Es gibt zurzeit in der Schweiz über 80 Kirchen, die mit 3G-, 4G- und 5G-Antennen bestückt sind. Dass sich Telekommunikationsfirmen für ideale Standorte interessieren, ist nicht verwunderlich, dass katholische und reformierte Kirchgemeinden wegen 6000 Fränkli pro Jahr ihre Kirchen entweihen, ist hingegen skandalös, noch besser trifft das Wort pharisäisch zu. Ich frage mich, ob die Damen und Herren der Kirchenvorstände wussten, was sie da taten, als sie die langfristigen, einseitigen Verträge unterschrieben.
5G-Antennen tragen auf alle Fälle nicht zum technischen Fortschritt der Schweiz bei, wie von Swisscom und Co behauptet wird, denn die Verbindung über den Äther ist störanfällig. Firmen, die viele wichtige und sensible Daten verarbeiten, kommunizieren via Glasfaserkabel.
Bereits heute werden laut BAFU über 60% des Internetverkehrs für Videoanwendungen, allen voran fürs Streamen von Filmen und Musik benutzt. Ungefähr ein Drittel der Filme sind pornographischer Art.
Wie in der SO vom 06.05. zu erfahren war, nimmt die sexualisierte Gewalt an Kindern im Netz zu, d. h. unter anderem, dass sich pädophile Täter an Kinder ranmachen, um Fotos zu schicken oder zu erhalten – und es geht nicht um blonde Locken und blaue Augen.
Und während diese Bilder über die Kirchturmantennen flattern, wird möglicherweise unten in der Kirche ein unschuldiges Kindlein getauft ...

Martin Sutter
16.05.21 - 17:58 Uhr
Leserbrief
Ort:
Scuol, GR
Zum Artikel:
«Sexualisierte Gewalt an Kindern im Netz nimmt zu», Ausgabe vom 6. Mai
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