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Ein Teil der Normalität sein

Bruno Cathomas spricht unter anderem über seine Jugend als schwuler Mann in den Siebzigerjahren in Laax. Es war damals so gut wie unmöglich, sich öffentlich als schwul oder lesbisch zu outen. Die Gefahr der Anfeindungen war allgegenwärtig.

Es ist auch heute leider noch nicht selbstverständlich, dass die LGBTIAQ-Community (lesbian-gay-bi-trans-inter-asexuell und queer) Teil der Normalität ist. Aber die Zeiten haben sich auch im Kanton Graubünden zum Besseren geändert.

Chur gehört mittlerweile zu den wenigen Städten in der Schweiz, die ein umfassendes Angebot für Queere Menschen im Kanton anbieten. Es gibt gerade in den sozialen Netzwerken diverse Gruppen, wo man Gleichgesinnte für Freizeitaktivitäten treffen kann. Es gibt regelmässige Stammtische und seit fast einem Jahr gibt es auch den Verein sozialwerk.LGBT+

Seit diesem Jahr sogar mit einer Anlaufstelle für Queere Jugendliche, an der Goldgasse 4 in Chur, dem treff.LGBT+. Hier kommen Menschen aus Chur, Graubünden, dem Rheintal und sogar aus Liechtenstein zusammen.
Kernangebote sind Beratungen zu LGBT - Themen, für Interessierte, Betroffene, Neugierige, Jung und Alt, persönlich, per Mail und per Telefon. Gerade junge Menschen stehen hier im Fokus, und hier ist der Treff mit Gleichaltrigen eine tolle Basis um vertrauensvoll Probleme / Themen zu besprechen.

In der Coronazeit hat sich auch die Aktion «walk'n talk» bewährt, und so manchem die, wegen dem Lockdown fehlenden, sozialen Kontakte ersetzt.

Es tut sich also was, im Kanton Graubünden, und das ist gut so. Bleibt zu hoffen, dass die Angebote rege genutzt werden und die Zeiten, sich wegen seiner sexuellen Orientierung zu verstecken, endgültig der Vergangenheit angehören.

Vielleicht, lieber Bruno Cathomas, kommst du mal vorbei und schaust dir an, wie sich deine Heimat auch weiterentwickelt hat, fernab von Köln und Berlin. Es wäre ein tolles Zeichen der Solidarität!

Weitere Angebote / Kontakte unter www.sozialwerk.lgbt

Michael Kuster
20.04.21 - 22:33 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
«Das war unvorstellbar für einen Bündner von damals», Ausgabe vom 20. April
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