Nicht ganzheitliche, sondern überholte Ideen
In einem Beitrag hier in dieser Zeitung kann Thomas Rüedi sein neues Buch übers «Mannsein» vorstellen. Er gibt vor, eine «ganzheitliche E-Mann-zipation» anzustreben. Was dabei herauskommt ist aber lediglich ein wirres und diffuses Konstrukt aus westlichem Möchte-Gern-Buddhismus und schlechter Taschensoziologie. Er spricht von einer «naturgemässen Polarität» zwischen Frau und Mann wie bei «Tag & Nacht». Damit entlarvt er sich nur selbst, denn die heutige soziologische & medizinische Forschung unterscheidet zwischen dem biologischen Geschlecht (Körper) und dem sozialen Geschlecht (soziale Rolle) - und zeigt klar, dass eben jene Polarität nicht existiert. Geschlecht ist vielmehr ein Spektrum, abhängig von sozialen Normen und sehr vielfältig. Somit ist dieses Buch - trotz aller guten Intention - nur ein Werk mit überholten Ideen.
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