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Kreise als Wahlsprengel abschaffen

Der Grosse Rat des Kantons Graubünden wird demnächst über das künftige Wahlsystem für den Grossen Rat zu befinden haben. Zur Debatte stehen dabei zwei Modelle, das Modell C und das Modell E. Beide Modelle basieren im Wesentlichen auf der historischen Kreiseinteilung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Nachdem nun aber die Kreise in der Volksabstimmung vom 17. Mai 2009 definitiv aufgelöst wurden und alle übrigen Funktionen und Kompetenzen verloren haben, macht es sachlich betrachtet wenig Sinn, sie einzig als Wahlsprengel zu erhalten. Kommt dazu, dass die Kreise durch die verschiedenen Gemeindefusionen äusserst volatile Gebilde geworden sind. Allein seit 2009 sind nicht weniger als 19 Kreise in ihrer Grösse und Ausdehnung - zum Teil stark – verändert worden. Es sind dies die Kreise Alvaschein, Belfort, Bergün, Disentis, Breil/Brigels (früher: Rueun), Ilanz, Lumnezia, Safien, Thusis, Schanfigg, Chur, Fünf Dörfer, Seewis, Schiers, Küblis, Klosters, Davos, Sur Tasna und Suot Tasna. Der Kreis Belfort ist sogar zweigeteilt worden, nachdem drei der ursprünglich fünf Gemeinden zum Kreis Alvaschein übergetreten sind. Seit 2011 haben die Regionen alle wesentlichen Funktionen der früheren Kreise übernommen. Es drängt sich unter diesen Umständen geradezu auf, die bestehenden Regionen als Wahlkreise für den Grossen Rat zu bestimmen, und zwar unabhängig davon, welches Modell letztlich gewählt wird.
Albert Largiadèr, Chur

Albert Largiadèr
01.02.21 - 16:49 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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