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Warum nur?

Die Kampagne der Gegnerschaft der Konzernverantwortungsinitiative ist haarsträubend. Weil sich niemand öffentlich gegen den Schutz von Menschenrechten und Umwelt stellen will, greifen sie zu allerlei erfundenen und absurden Argumenten (z.B., dass KMU betroffen seien und dass die Schweiz zur Weltpolizei würde). Oder sie greifen die Kampagne der Pro-Komitees an und werfen ihnen vor, mit «unlauteren Methoden» zu arbeiten (weil z.B. auf einem Faltblatt nicht erwähnt wird, dass die Bündner BDP eine andere Haltung hat als die BDP Schweiz, welche die Initiative unterstützt). Und die Medien geben diesen Seich noch brav wieder.
Warum, frage ich mich? Warum werfen sich einige Politikerinnen und Unternehmer so in die Bresche, um die Interessen der Konzerne zu verteidigen? Ich sehe nur zwei Gründe: Eigeninteressen oder Ideologie. Vielleicht haben sie Aktien der Konzerne und fürchten um ihren Profit? Oder sie sind aus ideologischen Gründen dagegen, weil sie finden, der Schutz von Umwelt und Menschenrechten schränke die Freiheit der Unternehmen ein? Sie glauben vielleicht: wenn es den Unternehmen gut geht, geht es allen gut? Das stimmt leider nicht – v.a. nicht, wenn es sich bei den Unternehmen um Grosskonzerne handelt. Diese zahlen weltweit immer weniger Steuern und ihre Aktionäre werden immer reicher, während die Ungleichheit zunimmt. Die Konzernverantwortungsinitiative richtet sich gegen diese Grosskonzerne. Helfen Sie mit, deren Übermacht etwas einzuschränken und stimmen sie Ja.

Robert Cavegn
15.11.20 - 17:40 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Zum Artikel „Täuschung der Bevölkerung“ in SO vom 14.11.20, S. 5
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