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Pestizidverbot

Land auf, Land ab, wird das Problem des Pestizidverbots heiss diskutiert. Die Bauernverbände und deren Mitglieder wollen den Gegnern des Verbots klarmachen, dass der Ertrag um bis zu 30 % kleiner werde, sollten die Pestizide verboten werden.
Eben habe ich die dritte Augenoperation hinter mir und muss deshalb auch bei schlechterem Wetter immer eine Sonnenbrille tragen. Ich laufe viel über die Feldwege zwischen Landquart und Igis, also auch an den Anbauflächen der landwirtschaftlichen Schule Plantahof vorbei. Trotz Sonnenbrille ist mir die Verschwendung der Ernteerträge auf den Feldern der Bauern auch in diesem Jahr nicht entgangen. Schon letztes Jahr ist mir aufgefallen, dass sowohl bei der Raps- wie auch bei der Kartoffel- und Rübenernten mindestens 30 % der pestizierten Erträge auf dem Feld liegen bleibt. Hatte ich meine Beobachtung nicht schon letztes Jahr Herrn Thomas Vetter, Leitung Bildung und Vice-Direktor persönlich mitgeteilt, ärgert mich die Argumentation der Bauern dieses Jahr besonders. Wieder kann man die gleichen Bilder auf den Feldern sehen. Wüsste ich nicht, wie Kartoffeln auflesen geht, müsste ich annehmen, dass das "Normale Landwirtschaft" ist. Ich hatte in der Schulzeit in allen Herbstferien auf einem Bauernhof Obst und Kartoffeln aufgelesen, das ist machbar. Zumindest könnten die Bauern jeweils die Felder dem gemeinen Steuerzahler zum Auflesen der Früchte freigeben. Wenn wir Steuerzahler vom Bauernstand mit seiner Lobby in Bern unsäglich gemolken werden, so sollten sie jetzt ruhig sein und das Problem mit Handeln statt mit Jammern beheben.
Es kann natürlich auch sein, dass die Bauern weiterhin Pestizide versprühen und wenn der Planet vollends vor die Hunde geht, kann man dann die Subventionsjammermaschine immer noch etwas lauter laufen lassen.
Kein Berufsstand bekommt so viel Steuergelder wie die Bauern. Fragen Sie mal den Schlosser, Schreiner oder Mechaniker, wann er das letzte Mal Bundesunterstützung in seinem Briefkasten fand.

Theo Hess
13.10.20 - 17:37 Uhr
Leserbrief
Ort:
Landquart
Zum Artikel:
Abstimmungsvorschau zum Pestizidverbot.
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