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Bundesrat greift zu Falschaussagen

Karin Keller-Sutter gibt die Konzernverantwortungsinitiative in mehreren Punkten falsch wieder. Hier nur einer: Tochter- und Zulieferfirmen, die von einem international tätigen Unternehmen kontrolliert werden, bezeichnet die Bundesrätin als «andere». Dies ist falsch. Es geht der Konzernverantwortungsinitiative nicht um irgendwelche unbeteiligten «anderen» Firmen, sondern um Tochterfirmen und Zulieferfirmen, die von einem Grosskonzern kontrolliert werden, z.B., weil der Grosskonzern der einzige Kunde des Zulieferers ist und damit die Bedingungen diktieren kann. Gegenwärtig können solche abhängigen Firmen Gesetze brechen und Schäden verursachen, ohne dass der kontrollierende Konzern dafür geradestehen muss. Die Konzernverantwortungsinitiative will erreichen, dass dies in Zukunft nicht mehr möglich ist.
Dass der Bundesrat mit dieser und weiteren Falschaussagen dafür sorgen will, dass Schweizer Konzerne über ihre abhängigen Firmen weiterhin auf Kosten von Schwächeren Milliardengewinne machen, ist beschämend.

Antonia Bertschinger
07.10.20 - 19:25 Uhr
Leserbrief
Ort:
Basel
Zum Artikel:
«Bundesrat argumentiert gegen Initiative», Ausgabe vom 7.10.
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