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Konzernverantwortung: Wo ist das Problem?

Economiesuisse, die Lobbyorganisation der Konzerne, ist nervös. Umfragen, die sie selbst in Auftrag gegeben hatte, zeigen, dass die Anliegen der Konzernverantwortungsinitiative als «selbstverständlich» und «richtig» beurteilt werden. Kein Wunder, denn die Initiative verlangt ja auch nur eine Selbstverständlichkeit: Wenn Konzerne Flüsse verschmutzen oder ganze Landstriche zerstören, sollen sie dafür geradestehen.

Deshalb will Economiesuisse in der Abstimmungskampagne nun ja nicht über Menschenrechte sprechen, sondern «Zweifel säen», wie ein Bericht des Tagesanzeigers offenlegt, der aus internen Dokumenten zitiert. «Zweifel säen» – das bedeutet Panikmache und Unwahrheiten verbreiten. So behaupten die Gegner der Konzernverantwortungsinitiative, dass mit der Initiative die Beweislast umgekehrt würde, was schlicht nicht stimmt. Oder die Schweiz würde gar zur «Weltpolizei» mutieren, eine absurde Behauptung. Schliesslich haben Länder wie Frankreich, Grossbritannien oder die Niederlande schon heute striktere Regeln, als die Konzernverantwortungsinitiative sie der Schweiz bringen würde.

Wo ist eigentlich das Problem? Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind nicht betroffen. Konzerne, die sich verantwortungsvoll verhalten, haben auch nichts zu befürchten. Es würde nur die verantwortungslosen Konzerne treffen. Zum Glück haben auch Persönlichkeiten von bürgerlichen Parteien und Unternehmensseite dies erkannt und lassen sich nicht als Feigenblatt für skrupellose Grosskonzerne missbrauchen. Es gibt ein «Wirtschaftskomitee für verantwortliche Unternehmen» mit Hunderten Unternehmern und Unternehmerinnen und ein «bürgerliches Komitee für Konzernverantwortung» mit über 350 Politikern und Politikerinnen aus allen bürgerlichen Parteien.

Nehmen auch Sie Ihre Verantwortung wahr und stimmen Sie Ja zur Konzernverantwortungsinitiative am 29. November. Und setzen Sie damit ein klares Zeichen für eine verantwortungsvolle Schweiz mit einer verantwortungsvollen Wirtschaft.

Barbara Rimml
02.10.20 - 16:22 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Durch alle bürgerlichen Parteien geht ein Graben, SO, 1.10.20
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