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Das unendliche Pro- und Kontra-Geplänkel um den Wolf…..

Ich kann es fast nicht glauben, wieviel Wahres und Unwahres täglich über den Wolf geschrieben wird.
Haben Sie 53 Minuten Zeit? Besitzen Sie einen Fernseher, Tablet oder PC ? Dann kann ich Ihnen sehr empfehlen,
den Dokumentarfilm auf https://www.srf.ch/sendungen/dok - «Wolf im Visier» anzuschauen. Nebst wunderbaren Bildern von Netz Natur und Feststellungen über Tierfreunde und Tierfeinde, können Sie sich selbst ein Urteil fällen, ob Sie für oder gegen das neue Jagdgesetz sind.

Christian Clavadätscher
04.09.20 - 11:48 Uhr
Leserbrief
Ort:
St. Moritz
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Scheinbar gibt es bei diesem sogenannten Dokumentarfilm noch mehr Ungereimtheiten - wie in der NZZ berichtet wurde („Der Wolf treibt das Bündner Oberland um“, NZZ 5. 9. 2020), ist der Film von den vier Wölfen, die im Nebel an einem Stall vorbeischleichen von der Bergbäuerin selber mit dem Handy aufgenommen worden, die das Rudel mit ihrem lauten Rufen dann vermutlich verscheucht hat. Diese nicht vom „Dokumentarfilmer“ der SRF-Dok selbst gefilmte, sondern übernommene- Filmsequenz, wird von diesem mit der Bemerkung: „ Objektiv gesehen spazieren da nur ein paar Wölfe ohne böse Absicht um einen Bauernhof herum.“ erklärt. Die Bäuerin und ihr Ehemann, die sich um ihre Tiere sorgten, würden sich nicht ernst genommen fühlen, heisst es in der NZZ weiter – zu Recht. Es ist aber auch rechtlich und nicht nur moralisch und berufsethisch ein Fauxpas des sog. Dokumentarfilmers: Erstens ist es der Bäuerin gegenüber nicht Recht ihr Filmmaterial, für das sie das Urheberrecht besitzt, einfach zu übernehmen für den eigenen Film mit einer umgekehrten Aussage- zweitens ist es für den Zuschauer der diesen Film, der von den Verwandten dieser Bergbäuerin ins Netz gestellt wurde, auf den Social Media-Kanälen nicht gesehen hat, nicht erkenntlich, dass dies eine fremde Filmsequenz ist, die einfach so dazugefügt wurde (Oder wird der Name der Filmemacherin im SRF-Dok-Film im AbSPann noch genannt ?) Es wäre sonst eine grobe Verletzung des Urheberrechts und mit der Berufsethik eines Dokumentarfilmers nicht kompatibel-der sollte nämlich nur sachlich dokumentieren und nicht Filme von anderen Filmemachern übernehmen, diese nicht einmal deklarieren, und den Urheber dazu noch lächerlich machen, weil er dessen Aussage ins Gegenteil verkehrt- rechtmässig müsste diese Filmsequenz nämlich erkennbar als „Zitat“ deklariert werden - bei Filmen die auf diese Weise hergestellt wurden, bei denen einfach so fremde Filmsequenzen übernommen und weiterverbreitet werden-ohne Einverständnis der Urheber ( oder bei Menschenaufnahmen, von den Personen, die das Recht an ihrem Bild haben und Aufnahmen ohne deren Wissen und Einverständnis gemacht wurden), bestünde eigentlich ein strafbarer Tatbestand—und in Fällen bei Filmen, die auch noch illegal hergestellt wurden, wäre dies noch eine Verletzung von StGB Artikel 179 quater und das Strafmass ist dabei dasselbe für den, der den Film hergestellt hat, wie für den, der ihn kopiert und weitergibt.

Ein sehr eindrücklicher Film, wirklich, der den Wolf als schönes, nützliches Tier zeigt, der - wenn man ihn denn nicht verzieht und in seiner Ursprünglichkeit belässt - die Population selber reguliert, dem Wald wirklich nützt und den Platz in unserer Region auch behalten sollte – nur, wo sogenannte „Problemwölfe“ , wirkliche und nicht vermeintliche „Gefährder“, die sich eben nicht nach ihrem ursprünglichen sozialen Codex verhalten, den Alphirten und ihren wiederum geschützten Tieren schaden, sollte -im Interesse aller – situationsbedingt eingegriffen werden können, ohne dass zuerst über zehn Risse nachgewiesen werden müssen.
Sicher hat der Filmemacher einen sehr wichtigen Beitrag zur Wolfsdiskussion geliefert mit einem sachlich daherkommenden Dokumentarfilm - was deshalb umso mehr stört, ist die Behauptung, die Wölfe am Calanda seien nicht vom Menschen angesiedelt worden, sondern von Italien her eingewandert. (Da hat der Filmemacher vermutlich etwas verwechselt – die Bären sind vom Trentino her eingewandert und sind deshalb zuerst auch in Südbünden gesichtet worden-da hat er dem Zuschauer sozusagen einen Bären aufgebunden.) Wie von den Medien seinerzeit mitgeteilt, war aber die Wiederansiedlung der Wölfe am Calanda unter andrem ein Projekt unter der Leitung des Jagdinspektors Brosi mit wissenschaftlicher Beratung, u.a. durch den Zoologen des Bündner Naturmuseums, Flurin Camenisch.

Wo ist denn das Verhältnis? Streunt ein Hund weniger als 100 m vom Dorf am Waldrand entlang, ist der Wildhüter befugt ihn abzuschiessen. Wenn der Dachs in ihrem Garten die Engerlinge unter der Grasnarbe hervorbuddelt, melden sie das einfach dem Wildhüter und er löst das Problem mit dem Gewehr. Ganz anders beim Wolf, den lässt man gewähren, der kostet uns Millionen. Dafür haben die Schreibtisch-Experten für die geschädigten Bauern jede Menge Ratschlägen, besser noch Vorschriften bereit. Der Grund für diesen Nonsens liegt bei der Unterzeichnung des Diversitätsabkommens mit der EU, den eine Bundesrätin eigenmächtig unterschrieben hat. Wieder ein typischer Wurf unserer Angsthasen-Politik, zu keinem eigenständigen Gedanken mehr fähig, oder anders gesagt, gegen die EU ist bei unseren Exponenten kein Kraut gewachsen.

Es gibt nicht das Schwarz -Weiss ! Tierfeinde oder Tierfreunde - auch beim Nachkommen vom Wolf - beim Hund gibt es Differenzierungen. Auch Hundefreunde coutieren nicht jedes Verhalten eines Hundes und so ist es auch mit dem Wolf. Auch Hunde, die gefährlich werden für unsere Zivilisation, sind nicht tolorierbar.
Auch da müssen Massnahmen getroffen werden - Therapie oder Maulkorb usw. - beim Wolf ist das nicht möglich, darum nur der Abschuss.

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